Ein großartiges 3LP-Set, das aufgeklappt zum Triptychon mit Porträts der Sängerinnen wird. Es existieren weitere Ausgaben (1986, 1995 und 2001) mit unterschiedlichen Tracklisten, darunter Stücke aus der wenig erfolgreichen Frühphase sowie Ausflüge in Country, Musical und British Invasion, z.B. A Hard Day's Night. Den Hauptteil machen aber natürlich die R&B-Hits aus.
Die komplette Tracklist, soweit bei Last.fm vorhanden auch spielbar, gibt es in der Detailansicht der Sammlung.
Wie es sich für eine Stadt aus dem «Manufacturing Belt» wie Detroit gehört, wurden nicht nur Autos und andere Industriegüter am Fließband produziert, sondern auch die Hits des Sound of Young America. Viele der ganz großen Nummern stammen aus den Federn von Eddie Holland, Lamont Dozier und Brian Holland.
Deren Material ist so gut, dass es selbst nach Vergewaltigung durch absolute Knallchargen wie Phil Collins [anhören] vergleichsweise unscheiße klingt. Um im Automobilindustrie-Bild zu bleiben: Was kann der Produzent dafür, wenn der Fahrer den Karren gegen die Wand fährt?
Richtig zur Geltung kamen die Stücke jedoch in den Interpretationen von Diana Ross und den Supremes, die damit zu einer der erfolgreichsten Bands der Sechziger wurden. Der geschäftstüchtige Motown-Boss Berry Gordy erkannte das Potential und versuchte, den Erfolg der Supremes auch im Filmgeschäft zu nutzen, was Diana Ross 1973 immerhin eine Oscar-Nominierung (beste weibliche Hauptrolle) einbrachte.
Schattenseiten gab es natürlich auch. So führte die Fokussierung auf Diana Ross, die schon bei den Platten-Covern ersichtlich ist, nicht nur innerhalb der Band, sondern auch bei anderen Motown-Acts zu Unglimpf. Und Florence Ballard, neben Mary Wilson im Bunde die Dritte und vor dem großen Durchbruch häufiger in der Rolle der Lead-Sängerin, betäubte den Erfolgsdruck u.a. mit Alkohol, schied aus der Band aus und schließlich – mit nur 32 Jahren – dahin. Hab acht, Amy Winehouse!
Diana Ross & The Supremes: Anthology (1973)
Motown Records #794 (3LP) [mehr...]
«Woo hoo!»
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