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Dienstag, 30. September 2008

Zwischenstand: Yester-Me, Yester-You, Yesterday

Der erste Blog-Monat ist vorüber. Und gerade in der beschleunigten 2.0-Zeit weiß man nicht, was in einem Jahr ist: möglicherweise werde ich dann eine Leidenschaft für das Sammeln von Laserdiscs entwickelt haben oder Vinyl und andere Kunststoffe werden zur Erdöl-Rückgewinnung zwangsenteignet. Daher vorsichtshalber schon jetzt ein kleines Resümee.

Wort-Häufigkeit aller Blog-Beiträge als Wolke

Auf Wordle.net kann man aus einem beliebigen Text (Copy & Paste oder URL) eine «Word-Cloud» erstellen lassen: je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer erscheint es in der Grafik.

WordCloud

Blog-Statistik

Bis jetzt wurden 28 Beiträge mit ca. 5.200 Wörtern gepostet (1 Beitrag pro Tag), die von 520 verschiedenen Besuchern aus 10 Ländern gelesen wurden. Durchschnittlich werden 61 Seitenaufrufe pro Tag gezählt. Laut popuri.us verlinken 46 andere Seiten auf diesen Blog.

Am häufigsten kommentierte Beiträge

  1. Warten: Please Mr Postman (3 Kommentare)
  2. Various Artists: Black Music und The Sound of Science: Musik und so (je 2 Kommentare)
  3. Mission Statement: Across 110th Street, Maßstab: (You) Got What I Need, Grammy-Award 1972: Bridge Over Troubled Water und Various Artists: That's Soul Vol. I (je 1 Kommentar)

Häufigste Google-Suchbegriffe

  1. Temptations Masterpiece
  2. The Temptations Get Ready
  3. Please Mr. Postman

Häufigste Besucher-Länder (außer Deutschland)

  1. Großbritannien (7 Besucher)
  2. Österreich und Schweiz (je 5 Besucher)
  3. USA (3 Besucher)

Häufigste Browser

  1. Opera
  2. Internet Explorer
  3. Firefox

Häufigste Betriebssysteme

  1. Windows (XP und Vista)
  2. MacOS X
  3. Linux

Platten-Statistik

Laut PlattenStatistik umfasst die Sammlung z.Zt. genau 300 Songs von 60 verschiedenen Interpreten auf 26 Platten, davon 9 Singles.

Häufigste Interpreten (außer Various Artists)

  1. The Temptations (3 Platten)
  2. Freddie Scott, Aretha Franklin, The Commodores und Stevie Wonder (je 2 Platten)

Häufigste Label

  1. Motown (6 Platten)
  2. Atlantic und Tamla (je 3 Platten)
  3. RCA (2 Platten)

Häufigste Stilrichtungen

  1. Detroit-Soul (7 Platten)
  2. Northern-Soul (4 Platten)
  3. Funk, Deep-, Philly- und Psychedelic-Soul (je 2 Platten)

Wenn die Wachstumsrate konstant bleibt, wäre die 1.000er-Marke am Montag, den 11. April 2011 erreicht (und ca. 3.400 € hätten den Besitzer gewechselt).

Montag, 29. September 2008

Various Artists: That's Soul Vol. I

Die mit Track No. 6 von Ben E. King gestellte Frage What Is Soul? wurde bei Atlantic Records Mitte der Sechziger mit der sechsteiligen Sampler-Reihe That's Soul beantwortet. Der erste Teil ist jetzt als Dauerleihgabe in meiner Sammlung gelandet.

Various Artists - That's Soul Vol. I

Die Songauswahl ist ziemlich gut, auch wenn überwiegend wohlbekannte Stücke enthalten sind, z.B. Knock On Wood [anhören] von Eddie Floyd – und obwohl hier gegen einige ungeschriebene Mix-Tape-Gesetze verstoßen wurde, z.B. sind Percy Sledge, Wilson Pickett und Ben E. King (mit den Drifters) doppelt vetreten.

ManHat.pngBekannter ist Knock On Wood in den Disco-Versionen von Amii Stewart [anhören] oder vom Studio 54-Soundtrack (dort gesungen von Mary Griffin). Auch David Bowie hat das Stück gecovert [anhören]. Songfacts.com weiß noch, dass der Song in demselben Motel geschrieben wurde, auf dessen Balkon Martin Luther King erschossen wurde.

Der Schwerpunkt liegt auf Memphis-, Deep- und Southern-Soul, so dass das bislang sträflich vernachlässigte Stax Records ein wenig zur verdienten Geltung kommt. Der Sound wird geprägt von der Muscle Shoals Rhythm Section, die als Studiomusiker für zahlreiche Atlantic- und Stax-Künstler tätig waren.

RatingHigh.png Various Artists: That's Soul Vol. I (1967)
Atlantic Records #SMLP 008 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 28. September 2008

The Sound of Science: Musik und so

CowDass Kühe mehr Milch geben, wenn sie ruhige Musik hören, ist ja mittlerweile bekannt. Dass Pub-Gänger desto mehr trinken, je lauter die Jukebox in der Kneipe ist, haben französische Wissenschaftler jetzt in einer Feldstudie mit Biertrinkern herausgefunden und in der Fachzeitschrift Alcoholism, Clinical and Experimental Research veröffentlicht.

Musikhören ist offenbar mehr als die bloße Aufnahme und Weiterleitung von Schallwellen im Mittelohr, die Umwandlung in elektrische Impulse im Innenohr und die Wahrnehmung in spezialisierten Teilen des zentralen Nervensystems. Zuständig für Höheres im Allgemeinen und als solches auch für High Fidelity im Besonderen ist IHM das schon lange klar:

Bible.pngWer Ohren hat, zu hören, der höre! (Mk 4,9)

Weitere interessante Auswirkungen von Musik auf das Gehirn werden u.a. im Music and Neuroimaging Laboratory der Harvard Medical School untersucht: Patienten, die nach einem Schlaganfall ihr Sprechvermögen verloren haben, können häufig noch Liedtexte singend wiedergeben. Gottfried Schlaug und Kollegen entdeckten, dass solche Patienten von einer erlernbaren «Musiksprache» profitieren und ihre Kommunikationsfähigkeit dadurch deutlich verbessern könnten [lesen].

Noch mehr über die Macht der Musik wird in der nächsten Quarks & Co-Sendung gezeigt.

ManHeadset.pngNicht verpassen:
Dienstag 30.9.08, ab 21 Uhr
WDR Fernsehen: Quarks & Co: Die Macht der Musik

Freitag, 26. September 2008

The Commodores: Natural High

Im Tausch gegen ein Erfrischungsgetränk der Marke Hansa bin ich in den Besitz dieser Funk-Platte gelangt. Nun gehören die Commodores und insbesondere Lionel Ritchie nicht unbedingt zu meinen All-time-Favourites. Diese LP bereitet aber etwas weniger Bauchschmerzen als Nightshift, dessen Aufnahme in die Sammlung aus Gründen der Selbstachtung schon einer soliden Rechtfertigung bedurfte.

The Commodores - Natural High

Das Album wird überschattet von Ritchies Ballade Three Times A Lady [anhören], das er an seine Tochter, Ehefrau und Mutter richtete (nicht in Personalunion, darf ich hoffen) – schon ergibt der Titel einen Sinn. Je nach Tagesform empfindet man das Stück manchmal als halbwegs akzeptabel, überwiegend aber als das, was es wohl ist: cheesy.

ManHat.pngThree Times A Lady kommt auch in dem Song Plus Ones von Okkervil River vor. Darin werden numerische Songtitel quer durch die Musikgeschichte zitiert und um eins erhöht. So werden aus 99 Luftballons dann 100 Red Balloons usw.

Der Rest ist solider bis guter Funk. X-Rated Movie [anhören], Such a Woman [anhören] und auch I Like What You Do [anhören] sind da zu nennen. Das letzte Hemd hätte ich nicht dafür hergegeben, insgesamt aber kein schlechter Tausch.

RatingMedium.png The Commodores: Natural High (1978)
Motown Records #902 (LP) [mehr...]
«Mmmh...»

Donnerstag, 25. September 2008

The Temptations: 1990

Die Temptations zum Dritten: Ihr beinahe futuristisches Album 1990 (bei Veröffentlichung lag dies immerhin 17 Jahre in der Zukunft) trägt unverkennbar die Songwriter-Handschrift von Produzent Norman Whitfield. Die Studiomusiker von den Funk Brothers und Rose Royce, die den Car Wash-Soundtrack eingespielt haben, sorgen für einen interessanten Kontrast zum klassischen Detroit Soul der frühen Jahre.

ManYoung.pngMelvin Ragin, der einige Gitarren-Parts beisteuert, macht hier seinem Beinamen «Wah-Wah Watson» alle Ehre. (Nicht zu verwechseln mit Johnny «Guitar» Watson.)

Die meisten Songs sprengen die radio- und hitparadenkompatible 3-Minuten-Grenze. Dennoch waren die Single-Auskopplungen – zumindest in den R&B-Charts – recht erfolgreich, allen voran Let Your Hair Down [anhören] und You've Got My Soul on Fire [anhören].

The Temptations - 1990

Nach den Aufnahmen zu 1990 trennten sich die Wege von Whitfield und den Temptations aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen über die musikalisch-inhaltliche Ausrichtung und die Produktionsweise des dominanten Psychedelic-Soul-Erfinders. Dieser durfte dann mit der Band The Undisputed Truth seine Vorstellung von moderner Soul-Musik weiter verwirklichen. Später tat er dies auf seinem eigenen Label Whitfield Records.

RatingHigh.png The Temptations: 1990 (1973)
Tamla Records #STMA 8016 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 24. September 2008

1live-Feature: Mingering Mike

Das hat man nun davon, wenn man die Zeitung immer mit einem Tag Verspätung liest: In der taz erschien gestern ein sehr interessanter Artikel über den kuriosen Soulmusik-«Star» Mingering Mike. Darin ein Hinweis auf das entsprechende Soundstories-Feature (Radio 1live, Plan B) von Steffen Irlinger – das natürlich auch gestern lief und das ich leider verpasst habe.

Mingering Mike ist Ende der Sechziger desertiert und untergetaucht. Im Verborgenen hat er sich eine Karriere als Soulsänger zusammenphantasiert und zahlreiche «Platten» herausgebracht: aus Pappe gebastelt (mit handvermessenem Rillenabstand, die Leerrillen zwischen den «Stücken» hat er mit Nagellack nachempfunden) und selbstgemalten Plattencovern. Die «Alben» wurden sogar mit Katalognummern und Linernotes versehen.

Der Plattensammler und Privatdetektiv Dori Hadar aus Washington D.C. hat Mikes «Platten» zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt. Fasziniert von der skurrilen Diskographie (darunter Soundtracks zu nicht existierenden Filmen, vgl. The Tussler von Motorpsycho) hat er versucht, mehr über Mingering Mike herauszufinden. Dessen phantasievolles Lebenswerk ist wohl am ehesten der Außenseiterkunst zuzuordnen.

ManHeadset.pngVerpasst?
Dienstag 23.9.08, ab 23 Uhr
Radio 1live / Plan B Soundstories: Mingering Mike [Auszug], hoffentlich demnächst als Podcast

Montag, 22. September 2008

The Temptations: Get Ready

Auf dem Flohmarkt habe ich diese tolle Temptations-Compilation gefunden, auf der Stücke der mitunter etwas biederen Frühphase versammelt sind. Hier war vor allem Smokey Robinson federführend, während die Songs später unter Norman Whitfield experimenteller und «psychedelischer» wurden.

The Temptations - Get Ready

Zum frühen Sound der Temptations bemerkte ein Kritiker: «When they sing, their separate voices weave in and out of each other like a musical tapestry.» Oder anders formuliert:

Men.pngLenny: «Ich kann nicht erkennen wo Karl aufhört und ich beginne.»

Hier der von Smokey Robinson geschriebene Titel-Track, eines der schönsten Tunes aus Hitsville, USA, dessen treibender twiddley-dee, twiddley-dum-Rhythmus niemanden auf den Sitzen hält. (Man beachte die äußerst charmante Tänzerin im Vordergrund, die bei ungefähr 0:30 bemerkt, dass ihre Lokomotive der Kamera im Weg ist.) Get ready, here they come!

Ebenfalls sehr schön anzusehen ist die choreographische Umsetzung der «If you wanna play hide and seek with love/It's outta sight»-Textzeile ab 0:50 – so macht man das, D!

ManHat.pngSmokey Robinson schrieb auch My Girl [anhören], das wohl keiner mehr hören kann, und hat zusammen mit den Miracles u.a. die Klassiker The Tears of a Clown [anhören] und The Tracks of My Tears [anhören] gemacht. Von Rare Earth, einer der wenigen «weißen» Motown-Bands, gibt es eine unglaubliche 21-Minuten-Version von Get Ready [ansehen].

In wechselnder Besetzung (es gab wahrscheinlich nur wenige Soul-Sänger, die nicht irgendwann mal bei den Tempts waren) war die Band insgesamt 40 Jahre bei Motown unter Vertrag und ist heute immer noch – nun ja – aktiv.

RatingHigh.png The Temptations: Get Ready (1966)
Sounds Superb Records #SPR 90004 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 21. September 2008

Billy Preston: Nothing From Nothing / Do You Love Me?

Little Richard, Sam Cooke, Ray Charles, Sammy Davis Jr., Quincy Jones, Aretha Franklin, Bob Dylan, die Rolling Stones, Eric Clapton, die Red Hot Chili Peppers und vor allem die Beatles – Billy Preston hat sie alle gehabt und auf ihren Platten in die Hammond-Orgel-, Keyboard- und Piano-Tasten gehauen.

Billy Preston - Nothing From Nothing / Do You Love Me?

Preston schrieb Nothing From Nothing [anhören] in der Garderobe, während er auf einen Auftritt in einem Club – oder Saloon? – wartete. Wahrscheinlich war er da genauso easy drauf wie in diesem den Begriff «Spielfreude» definierenden Video:

Unter seiner unglaublichen Haarpracht hat er noch so manch anderen Evergreen ausgebrütet, z.B. You Are So Beautiful [anhören], das Joe Cocker seine Rente gesichert hat.

RatingHigh.png Billy Preston: Nothing From Nothing / Do You Love Me? (1974)
A&M Records #13447 AT (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Samstag, 20. September 2008

The Commodores: Nightshift / I Keep Running

Das Artwork ist natürlich zum Davonlaufen. Nightshift hat aber eine seltsame Anziehungskraft, der man sich kaum entziehen kann. Anfang der Neunziger habe ich zum ersten Mal das Video auf MTV Europe oder VH1 gesehen. Das muss im Urlaub gewesen sein, da zu Hause (pädagogisch korrekt) kein Kabelanschluss vorhanden war. Ich war so fasziniert von dem Lied, dass ich mir Bandnamen und Titel notiert habe. Wozu weiß ich nicht, da ich weder einen Plattenspieler noch einen CD-Player hatte. Ob die Faszination von der irgendwie düsteren Atmosphäre des Videos herrührte, in dem fünf Herren sich erst in Schale und dann in schneeweiße Kapitäns- oder (was naheliegend wäre) Kommodore-Uniformen werfen, um mit Toten zu kommunizieren – oder doch von den formvollendeten Miniplis, kann ich nicht sagen. Den Song finde ich aber immer noch großartig. Er wirkt wie in Tee getauchte Madeleines.

Kurz darauf bekam ich eine Kompaktanlage und kaufte mir die erste CD: We Can't Dance von Genesis. (Die zweite war immerhin Doggystyle von Snoop, damals noch Doggy, Dogg.) Hätte ich den Notizzettel aus dem Urlaub mal besser aufgehoben, dann wäre meine erste CD wenigstens eine von Motown gewesen.

ManYoung.pngNightshift [anhören] ist ein Tribut an die Motown-Künstler Marvin Gaye (u.a. What's Going On) und Jackie Wilson (u.a. Higher and Higher), die beide 1984 starben. Im Text wird direkt Bezug auf Gaye und Wilson bzw. deren hier erwähnte Songs genommen.

Mit Nightshift gelang den Commodores 1985 ein großer Erfolg (Platz 1 in den R&B-Charts, Platz 3 in den Billboard-Pop-Charts, Grammy für den besten R&B-Song Duo/Gruppe). Es war der letzte Hit der Band.

The Commodores - Nightshift / I Keep Running

Die B-Seite ist nicht weiter erwähnenswert und tatsächlich so, wie das Cover befürchten lässt.

RatingHigh.png The Commodores: Nightshift / I Keep Running (1985)
Motown Records #ZC 69281 (Maxi) [mehr...]
«Woo hoo!»

Freitag, 19. September 2008

In the Media: Norman Whitfield (†2008)

In der taz erschien heute ein lesenswerter Nachruf auf Norman Whitfield von Klaus Walter.

Aus diesem Anlass läuft am Sonntagabend ein Special in Klaus Walters Byte.fm-Sendung «Was ist Musik».

ManHeadset.pngNicht verpassen:
Sonntag 21.9.08, ab 20 Uhr
Byte.fm: Was ist Musik?

Donnerstag, 18. September 2008

Sam Cooke: The Man and His Music

1986? Digital remastered? Eigentlich etwas zu jung, diese Doppel-LP. Aber erstens ist es Sam Cooke, zweitens ein sehr guter Überblick seines Schaffens – und drittens: sie hat nur einen Euro gekostet. Dennoch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein ausgesprochen gutes und unverzichtbares Album handelt.

Bruce Eder von allmusic.com (Abbildung abweichend):

ManTie.pngSam Cooke was the most important soul singer in history—he was also the inventor of soul music, and its most popular and beloved performer in both the black and white communities.

Mit anderen Worten: ein reiner Titan. Was ihn nicht davor bewahrte, 1964 unter ungeklärten Umständen im Alter von nur 33 Jahren in einem Motel erschossen zu werden. Damit hatte die Welt einen ihrer größten Entertainer und Sänger verloren.

Sam Cooke - The Man and His Music

Von seinen Gospel-Anfängen über klassischen Soul, den er ja sozusagen erfunden hat, bis hin zu eher der Pop-Musik zugehörigen Stücken ist hier von allem etwas drauf. Zum Beispiel Another Saturday Night [anhören]:

Des Obama-Wahlkampfs Bruder im Geiste, A Change Is Gonna Come [anhören], darf ebenso wenig fehlen wie die Popowackler Shake [anhören] und Twistin' the Night Away [anhören]. Ach ja, Chain Gang [anhören], You Send Me [anhören] und Cupid [anhören] hat er auch noch gemacht. Und nicht zu vergessen Wonderful World [anhören].

What a voice, what a loss.

RatingHigh.png Sam Cooke: The Man and His Music (1986)
RCA Records #87127 (2LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 17. September 2008

Temptations Reunion auf Cloud Nine

Gestern ist einer der großen Songwriter und Motown-Produzenten, Norman Whitfield, mit ca. 65 Jahren gestorben.

Der Mann hinter den Temptations war Miterfinder des Psychedelic Soul und schrieb zahlreiche Hits, z.B.:

Mit seinem Tod ist nun beinahe die gesamte «klassische» Temptations-Besetzung wieder vereint.

Bible.pngEs sind bereits gestorben: Paul Williams (†1973), David Ruffin (†1991), Eddie Kendricks (†1992) und Melvin Franklin (†1994).

Dienstag, 16. September 2008

Aretha Franklin: Aretha's Gold

Die Queen of Soul darf in der Sammlung natürlich nicht fehlen. Die meisten Titel wurden von Atlantics Haus-Produzenten und späteren Vizepräsidenten Jerry Wexler produziert. Von ihm ist überliefert, dass er sich als Grabstein-Inschrift zwei Worte wünschte: «Mehr Bass». Wexler verstarb vor vier Wochen mit 91 Jahren. Ob sein Wunsch erfüllt wurde, ist mir nicht bekannt.

Aretha Franklin - Aretha's Gold

Bei einigen Titeln auf Aretha's Gold fungierte u.a. die legendäre Muscle Shoals Rhythm Section als Studiomusiker. Die großartigen Bläsersätze wurden von Tom Dowd und Arif Mardin arrangiert, der bei vielen Aretha-Aufnahmen seine Finger im Spiel hatte.

Besonders die Bariton-Saxofone sorgen für die nötige Tiefe im Deep Soul, die nichts mit dem oft schwülstigen Tenor à la Careless Whisper [anhören] zu tun haben.

ManHat.pngEine der besten Bläsersektionen für Studioaufnahmen waren die Memphis Horns, die vor allem den Künstlern auf Stax Records zu ihrem unverwechselbaren Sound verhalfen. U.a. Isaac Hayes, Otis Redding, Sam & Dave und später auch Aretha Franklin vertrauten ihnen die Vertonung der Horn-Arrangements an.

Von den 14 hier enthaltenen Titeln schafften es neun in die Top-10. Neben Eigenkompositionen wie Dr. Feelgood [anhören], Think [anhören] und Since You've Been Gone singt Aretha ihre Interpretationen von Sam Cookes You Send Me [anhören], Burt Bacharachs I Say A Little Prayer [anhören] und einen ihrer größten Erfolge, Otis Reddings Respect [anhören].

RatingHigh.png Aretha Franklin: Aretha's Gold (1969)
Atlantic Records #8227 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Montag, 15. September 2008

45 RPM Adapter: I Want To Take You Higher

Dass die alten 7″-Scheiben größere – äh – Löcher haben, hat nicht nur Nachteile, wie dieses Beispiel für ein angenehmes Single-Dasein zeigt:

45s

ManHat.pngEin weiterer Beleg dafür, dass Platten das größere haptisch-ästhetische Erlebnis sind: Tittyshakers.comHome of the Sleazy Sound. Try this at home!

Bei E-Bay gibt es für ein paar Euro meist sogar noch die passenden Adapter («Pucks», hier nicht im Bild) zum jeweiligen Plattenspieler. Dann laufen auch die mit den höheren Drehzahlen im Original-Look-&-Feel.

Nachtrag: Bei funkygog.de gibt es eine schöne Galerie von Single-Pucks.

Stevie Wonder: Talking Book

Stevie Wonders Alben, die Anfang der Siebziger (Wonders Klassische Periode) erschienen, klangen einigermaßen Motown-untypisch, was durch den Einsatz von Keyboards und Synthesizern noch unterstützt wurde. Nach einer Tour mit den Rolling Stones aufgenommen, wurde Talking Book zu einem großen Erfolg: Platz 1 in den Charts, 3 Grammys, Platz 90 bei den Rolling Stone's 500 Greatest Albums of All Time.

Stevie Wonder - Talking Book

Die bekanntesten Songs auf diesem Album sind You Are the Sunshine of My Life [anhören] und Superstition [anhören]. Beide erreichten als Single ebenfalls Platz 1 in den Billboard-Charts.

ManDoc.pngStevie Wonders Erblindung wurde durch einen Netzhautschaden verursacht, der vor allem bei Frühgeborenen auftritt, die im Brutkasten mit Sauerstoff versorgt werden mussten (Retinopathia praematorum). Die bei Frühgeborenen häufig noch unreife Gefäßversorgung der Netzhaut ist besonders empfindlich gegenüber Schwankungen der Sauerstoff-Konzentration im Blut. Ein hoher O2-Gehalt hemmt die Reifung von Blutgefäßen. Verlassen die Frühchen den Brutkasten und sinkt die Konzentration dann auf Raumluft-Niveau, stellt dies für die an höhere O2-Level gewöhnte Netzhaut einen Wachstumsreiz dar. Dadurch kommt es zur raschen Neubildung von Gefäßen, die jedoch häufig in den Augapfel einsprossen und Stränge bilden, die dann Zugkräfte auf die Netzhaut ausüben und diese damit ablösen. Dies kann zur Erblindung führen. Heute werden Frühgeborene gezielt auf Netzhautveränderungen untersucht und rechtzeitig behandelt, so dass Erblindungen bei Frühchen seltener geworden sind.

Ebenso eilig wie auf die Welt zu kommen hatte es Stevie Wonder mit dem Stürmen der Charts: Bereits mit elf Jahren wurde das Musiktalent entdeckt, dem Motown-Chef Berry Gordy vorgestellt und als Little Stevie Wonder vermarktet. Seine 1963 aufgenommene LP The 12 Year Old Genius war Motowns erstes Billboard-No.-1-Album überhaupt.

RatingHigh.png Stevie Wonder: Talking Book (1972)
Tamla Records #319 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 14. September 2008

Diana Ross & The Supremes: Anthology

Ein großartiges 3LP-Set, das aufgeklappt zum Triptychon mit Porträts der Sängerinnen wird. Es existieren weitere Ausgaben (1986, 1995 und 2001) mit unterschiedlichen Tracklisten, darunter Stücke aus der wenig erfolgreichen Frühphase sowie Ausflüge in Country, Musical und British Invasion, z.B. A Hard Day's Night. Den Hauptteil machen aber natürlich die R&B-Hits aus.

ManHat.pngDie komplette Tracklist, soweit bei Last.fm vorhanden auch spielbar, gibt es in der Detailansicht der Sammlung.

Wie es sich für eine Stadt aus dem «Manufacturing Belt» wie Detroit gehört, wurden nicht nur Autos und andere Industriegüter am Fließband produziert, sondern auch die Hits des Sound of Young America. Viele der ganz großen Nummern stammen aus den Federn von Eddie Holland, Lamont Dozier und Brian Holland.

Diana Ross & The Supremes - Anthology

Deren Material ist so gut, dass es selbst nach Vergewaltigung durch absolute Knallchargen wie Phil Collins [anhören] vergleichsweise unscheiße klingt. Um im Automobilindustrie-Bild zu bleiben: Was kann der Produzent dafür, wenn der Fahrer den Karren gegen die Wand fährt?

Richtig zur Geltung kamen die Stücke jedoch in den Interpretationen von Diana Ross und den Supremes, die damit zu einer der erfolgreichsten Bands der Sechziger wurden. Der geschäftstüchtige Motown-Boss Berry Gordy erkannte das Potential und versuchte, den Erfolg der Supremes auch im Filmgeschäft zu nutzen, was Diana Ross 1973 immerhin eine Oscar-Nominierung (beste weibliche Hauptrolle) einbrachte.

Schattenseiten gab es natürlich auch. So führte die Fokussierung auf Diana Ross, die schon bei den Platten-Covern ersichtlich ist, nicht nur innerhalb der Band, sondern auch bei anderen Motown-Acts zu Unglimpf. Und Florence Ballard, neben Mary Wilson im Bunde die Dritte und vor dem großen Durchbruch häufiger in der Rolle der Lead-Sängerin, betäubte den Erfolgsdruck u.a. mit Alkohol, schied aus der Band aus und schließlich – mit nur 32 Jahren – dahin. Hab acht, Amy Winehouse!

RatingHigh.png Diana Ross & The Supremes: Anthology (1973)
Motown Records #794 (3LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Samstag, 13. September 2008

The Four Tops: Reach Out

Ach ja, die unkaputtbaren Four Tops! Lange bevor sie loco gingen, down in Acapulco [anhören], erschien mit Reach Out 1967 ein Höhepunkt ihrer Diskographie.

Darauf Klassiker aus der Motown-Hitfabrik wie Standing In The Shadows Of Love [anhören], Bernadette [anhören] und natürlich Reach Out, I'll Be There [anhören].

The Four Tops - Reach Out

Die weniger gelungenen Cover-Versionen trüben die Freude dagegen ein wenig, darunter Walk Away Renee vom One-Hit-Wonder The Left Banke [anhören] und I'm A Believer, das Neil Diamond seinerzeit für die Monkees schrieb.

RatingHigh.png The Four Tops: Reach Out (1967)
Motown Records #660 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Freddie Scott: I Shall Be Released / Girl I Love You

Nach dem plötzlichen Tod von Shout-Gründer Bert Berns blieb auch Freddie Scott dem Label nicht mehr lange erhalten und veröffentlichte nach zwei Jahren ohne Plattenvertrag mit dem gelungenen Bob-Dylan-Cover I Shall Be Released [anhören] seinen letzten R&B-Top 40-Erfolg, der 1970 bei Probe Records erschienen ist.

Freddie Scott - I Shall Be Released / Girl I Love You

Die B-Seite mit dem bläserlastigen Girl I Love You weiß ebenfalls zu gefallen. Mit seinen Shout-Singles kann dieser Titel aber nicht mithalten.

RatingMedium.png Freddie Scott: I Shall Be Released / Girl I Love You (1970)
Probe Records #481 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Freitag, 12. September 2008

Freddie Scott: (You) Got What I Need / Powerful Love

Der Höhepunkt unter Freddie Scotts Veröffentlichungen bei Bert Berns' Shout Records ist sicherlich mit (You) Got What I Need [anhören] erreicht. Da an anderer Stelle bereits entsprechend gewürdigt, soll hier die B-Seite die verdiente Aufmerksamkeit erhalten.

Freddie Scott - (You) Got What I Need / Powerful Love

Mit der Eigenkomposition Powerful Love ist Scott ein solides Northern-Soul-Stück gelungen, das zwar nicht so einschlägt wie (You) Got What I Need, aber immer noch überdurchschnittlich ist. Schmissig ist hier wohl das richtige Wort und wer unbedingt will, kann auch dazu tanzen.

RatingHigh.png Freddie Scott: (You) Got What I Need / Powerful Love (1968)
Shout Records #233 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 10. September 2008

The Vibrations: Expressway To Your Heart / Who's Gonna Help Me Now

Auf Kenny Gambles und Leon Huffs Neptune-Label erschien 1969 die wunderbare Single Expressway To Your Heart. Mit der bereits zweiten Gamble/Huff-Produktion erhalten jetzt auch endlich die 60er-Jahre Einzug in die Sammlung.

The Vibrations - Expressway To Your Heart / Who's Gonna Help Me Now

Der bekannteste Vibrations-Song dürfte My Girl Sloopy (1964) sein, das den McCoys als Vorlage für ihren Hit Hang On Sloopy [anhören] diente.

RatingHigh.png The Vibrations: Expressway To Your Heart / Who's Gonna Help Me Now (1969)
Neptune Records #19 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Moody Scott: Bust Out of the Ghetto Part I / Part II

So, das sind jetzt erstmal genug Sampler und Best-Ofs. Wird mal Zeit für ein paar Alben und Singles! Hier ein ganz okayes Southern-Soul-, beinahe schon Funk-Stück von Moody Scott. Würde jemand behaupten, der Titel sei von James Brown, man könnte fast nicht widersprechen, stoßen beide doch ins gleiche Horn. Und tatsächlich sind es vor allem die Bläser, die die Ähnlichkeit hervorrufen.

Moody Scott - Bust Out Of The Ghetto Part I / Part II

Der aus Louisiana stammende Moody Scott kam über die Gospel-Musik zum Soul. Einer populären Theorie nach ist der Soul ja letztlich aus Gospel entstanden, indem man einfach den Sound etwas opulenter gestaltete und «Oh Lord» durch «Oh Baby» ersetzte. Und zu welchem Zweck? Natürlich to get laid.

In diesem Song geht es aber um Drogenprobleme. Laut Sänger Scott sei dies sogar der erste Anti-Drogen-Song gewesen – noch vor Freddie's Dead [anhören].

RatingMedium.png Moody Scott: Bust Out Of The Ghetto Part I / Part II (1970)
Sound Stage 7 Records #2660 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Dienstag, 9. September 2008

Various Artists: Black Music

Insgesamt ein zwiespältiger Sampler, bekannt «aus der Rundfunk- und Fernsehwerbung». Ja, Arcade war das erste Label, das für seine Produkte Fernsehwerbung machte. Sozusagen – dieser hinkende Vergleich sei erlaubt – das Eintracht Braunschweig unter den Plattenfirmen.

Es sind einige wirklich gute Sachen dabei, z.B. Theme from Shaft [anhören] vom unsterblichen Isaac Hayes (zumindest bis vor vier Wochen), Curtis Mayfields Move On Up [anhören] oder (hier wird's langsam grenzwertig) Robert Knights Everlasting Love [anhören].

ManHat.pngEverlasting Love wurde auch von einem Musiker namens Carl Carlton gecovert. Sein traumhaftes Last.fm-Foto kann man hier ansehen. Die noch bessere Version von Love Affair [anhören] gehört unbedingt in die Jukebox jeder getränkegeprägten Kleingastronomie.

Vorher muss man sich aber durch Schwofiges wie Do The Funky Chicken [anhören] oder Party-Hits-Ü40-Schmock wie Rock The Boat [anhören] und I Can See Clearly Now [anhören] kämpfen.

Various Artists - Black Music

Außerdem sind die Besitzverhältnisse dieser LP der Kugelschreiber-Inschrift auf dem Cover nach zu urteilen nicht eindeutig geklärt. Hans Bru... (mehr kann man nicht lesen), ca. 1975 wohnhaft in Essen, du kannst die Platte natürlich zurückbekommen.

RatingLow.png Various Artists: Black Music (1974)
Arcade Records # (LP) [mehr...]
«Laangweilig!»

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