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Mittwoch, 25. Februar 2009

Die Raute im Blog: H-H-H-HSV

Aus aktuellem Anlass und weil's musikalisch beinahe noch hierher passt:

ManHat.pngFür Stefan Hallberg 1979 ein großer Hit. Das Original wurde von Disco-Sternchen Leif Garrett gesungen und heißt I Was Made For Dancin' [ansehen], geschrieben von Michael Lloyd.

Montag, 23. Februar 2009

The Coupe De Villes: So Long, Goodbye, It's Over / When Times Are Bad

Laut Pressemitteilung von Kondom-Herstellern soll ja deren Umsatz in Zeiten der Finanzkrise in die Höhe schnellen. Woran das liegt, wussten die Coupe De Villes schon 1969: When Times Are Bad, We Turn To Love.

The Coupe De Villes - So Long, Goodbye, It's Over / When Times Are Bad

Trotz ihrer Weisheit und Weitsichtigkeit blieb die Band ziemlich unbekannt, so dass weder der sonst so gut informierte allmusic-Guide noch die allwissende Google-Suchmaschine etwas über die Hintergründe der Gruppe ausspucken. Bleibt nur zu sagen, dass diese Single hervorragend ist. Ein Rätsel, warum die Coupe De Villes so in Vergessenheit geraten sind...

RatingHigh.png The Coupe De Villes: So Long, Goodbye, It's Over / When Times Are Bad (1969)
Philly Groove Records #159 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Freitag, 20. Februar 2009

The Bleus: Good Morning Love / What'cha Gonna Do

Das kleine Independent-Label Diamond Records veröffentlichte in den Sechzigern einige Singles, von denen die meisten heute eher unbekannt sein dürften. Am ehesten kennt man vielleicht noch The Originals, die auch mal beim Motown-Sublabel Soul Records unter Vertrag waren, oder den Pat Boone-Soundalike Ronnie Dove, der einige Top-100-Singles unter Diamond veröffentlichte (die erste war Say You von 1964).

The Bleus - Good Morning Love / What'cha Gonna Do

ManHat.pngEine Diamond-Diskographie gibt es bei der unverzichtbaren Quelle Soulful Kinda Music.net, die Geschichte des Labels wird auf einer privaten Homepage zusammengefasst.

The Bleus waren eine Blue-eyed-Soul-Kombo aus Alabama, deren erste Veröffentlichung eine Coverversion von Marvin Gayes Stubborn Kind of Fella [anhören] war. Später nahmen sie den Burt-Bacharach-Klassiker I Just Don't Know What to Do With Myself in dem berühmten Muscle-Shoals-Studio auf. Weitere Versionen dieses Songs gibt es von Blue-eyed-Soul-Königin Dusty Springfield [anhören] und von den White Stripes. 2004 erschien mit The Complete Recordings 1966–1971 eine Anthologie der Bleus.

Diese Single hier erfreut vor allem mit dem beschwingten Good Morning, Love [anhören]. Der hier verlinkte Audio-Auszug wurde in einer E-Bay-Auktion eingebettet, der «Anhören»-Link funktioniert daher wahrscheinlich nur für eine begrenzte Zeit.

RatingMedium.png The Bleus: Good Morning Love / What'cha Gonna Do (1969)
Diamond Records #D-267 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Mittwoch, 18. Februar 2009

Lyn Collins: Rock Me Again & Again & Again & Again & Again & Again (Stereo/Mono)

Durch die Hintertür erhält nun auch (mit der 65. Schallplatte) endlich der «Godfather of Soul» James Brown Einzug in die Sammlung, nämlich als Songwriter und Background-Sänger auf Lyn Collins' Promo-Single Rock Me Again & Again & Again & Again & Again & Again [anhören].

Lyn Collins - Rock Me Again & Again & Again & Again & Again & Again (Stereo/Mono)

Worum es in dem Song geht, ist klar (probehalber kann man auch mal zwei Buchstaben im Titel ersetzen):

Noten.png1. Show me what you feel when you hold me close /
Let me see you twist and give me a sexy dose.
2. Rock me baby, make my face get soaking wet /
Rock me, lord baby, 'bout to work me to death.
3. Rock me baby, like my back ain't got no bone /
Rock me good, good bad, then leave me alone.

Auf James Browns People Records ist das Stück 1974 sowohl in der Stereo- als auch in der Mono-Version gepresst. (Brown fungiert hier laut Label-Aufdruck als «Minister of New New Super Heavy Funk» – neben dem Ministry of Silly Walks [ansehen] eines der wichtigen Ministerien in der politischen Landschaft.)

ManHat.pngWarum Stereo-Platten auch auf Mono-Plattenspielern abgespielt werden können und wie aufwändig eigentlich die Herstellung einer Schallplatte ist, wird detailliert auf Wikipedia (mit Video-Links) und noch ausführlicher bei The Record Collectors Guild erklärt.

Eine tolle Scheibe, die als Startschuss für hoffentlich noch viele weitere zu erwerbende James-Brown-Platten steht.

RatingHigh.png Lyn Collins: Rock Me Again & Again & Again & Again & Again & Again (Stereo/Mono) (1974)
People Records #PE 641 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 15. Februar 2009

Tough times, meaningful music: Billboard-Charts statt ifo-Index?

Was wären wir nur ohne die Erkenntnisse umtriebiger amerikanischer Wissenschaftler... Jetzt haben zwei von ihnen die Börsenvokabel «Chartanalyse» mal wörtlich genommen und untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftslage und Billboard-Charts gibt. Und tatsächlich: in schlechten Zeiten führen eher romantische und schwermütige Songs die Hitparaden an.

ManHat.pngEiner der beteiligten Forscher hat übrigens auch den Zusammenhang zwischen Wirtschaftslage und Kurven-Charakteristika der jeweiligen «Playmates des Jahres» untersucht: in schlechten Zeiten bevorzugen Männer «reifere» (= ältere, größere, weniger kurvenreiche) Frauen, die eher für Produktion als für Reproduktion stehen.

Die Psychologen Pettijohn und Sacco verglichen den als Index wirtschaftlicher Schieflage entwickelten «General Hard Times Measure» mit den Eigenschaften der Billboard-Nummer-1-Songs von 1955 bis 2003 und fanden heraus, dass bei Baisse eher bedeutungsvolle und langsame Musik bevorzugt wird, die noch dazu von «reiferen» Musikern mit härteren Gesichtszügen gesungen wird:

Noten.pngTough times demand tough talk, /
demand tough hearts, /
demand tough songs.

Bei wirtschaftlicher Stabilität werden dagegen eher Fußnoten der Popmusik wie My Sharona [anhören] gehört («I didn't say stop!»). Diese wenig sensationelle Erkenntnis wurde im Fachblatt Psychology of Music veröffentlicht und soll die «Environmental Security Hypothesis» stützen.

Zusammengefasst: Ist die Geldbörse leer und sind die Aussichten schlecht, zieht man sich ins Schneckenhaus zurück, träumt von Lisa Matthews statt von Pamela Anderson und hört Everything I Do [anhören] vom kantigen Bryan Adams (hier aus geschmacks-polizeilichen Gründen nicht verlinkt).

ManTie.pngOb auch der Umkehrschluss erlaubt ist und durch Hören bestimmter Musik die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflusst werden kann (ob also nicht nur das gesellschaftliche Sein, sondern auch das Hören das Bewusstsein bestimmt), wurde noch nicht untersucht.

Die aktuelle Nummer Eins in Deutschland ist übrigens Broken Strings [anhören] von James Morrison. Die Lage ist demnach also weit schlimmer als befürchtet.

ManHeadset.pngPettijohn, T.F. & Sacco, D.F. (2008): Tough times, meaningful music, mature performers: popular Billboard songs and performer preferences across social and economic conditions in the USA. Psychology of Music [ansehen]

Freitag, 13. Februar 2009

The Temptations: Gettin' Ready

Die große Motown-Hitfabrik präsentiert sich mit Gettin' Ready auf dem Zenit ihres Könnens: Norman Whitfield, Eddie Holland, Barrett Strong und vor allem Smokey Robinson schrieben das Material, aus dem die großartigen Temptations hier 1966 das Maximum herausholten.

The Temptations - Gettin' Ready

ManHat.pngDieses reguläre Temptations-Album ist nicht zu verwechseln mit der auch in dieser Plattensammlung vorhandenen Compilation Get Ready.

Hervorzuheben sind Little Miss Sweetness [anhören], Fading Away [anhören] und natürlich der Titeltrack Get Ready [anhören], zu dem es auch ein schönes Video gibt. Auch das ebenfalls von Smokey Robinson geschriebene Who You Gonna Run To [anhören] kann sich sehen lassen:

Der Titel war schon auf der LP-Hülle von The Temptations Sing Smokey (1965) aufgedruckt, fehlte jedoch auf der Platte. Das Stück wurde dann schließlich auf Gettin' Ready gepresst. (Auch bei Fließbandarbeit passieren Fehler.)

RatingHigh.png The Temptations: Gettin' Ready (1966)
Gordy Records #918 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Dienstag, 10. Februar 2009

The Isley Brothers: The Brothers Isley

Die Isley Brothers sind echte Dauerbrenner: Seit 1959 haben sie ununterbrochen in jedem Jahrzehnt mindestens eine Single in den Billboard Top-40 – freilich mit deutlich abnehmender Frequenz. Zuletzt gelang ihnen dies 2001 mit Contagious [anhören], wobei der unselige R. Kelly bei der Produktion seine Fottfinger im Spiel hatte.

The Isley Brothers - The Brothers Isley

Lange vor dieser Zeit erschien mit The Brothers: Isley auf dem den Gebrüdern Isley eigenen Label T-Neck Records ein tolles Album, das vor allem mit dem Stück The Blacker the Berrie [anhören] punktet:

Ob ihnen im nächsten Jahr noch ein Top-40-Hit gelingt und sie damit ihre beeindruckende Serie aufrecht erhalten können, wage ich mal zu bezweifeln.

RatingHigh.png The Isley Brothers: The Brothers Isley (1969)
T Neck Records #3002 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Samstag, 7. Februar 2009

Sam & Dave: Hold On, I'm Comin'

Huch, so teuer: über 25 € gingen für diese Stax-LP über die virtuelle Ladentheke. Damit ist dies der bisher teuerste Einkauf der Sammlung. Das prototypische Soul-Duo Sam (Moore) und Dave (Prater) nahmen die Platte 1966 auf. Die Liste der Songwriter dieses Albums liest sich wie das Who-is-Who des Memphis-Soul: Isaac Hayes, David Porter, Steve Cropper und William Bell sind darunter, ebenso wie Eddie Floyd.

Sam & Dave - Hold On, I'm Comin'

Hier der Titeltrack Hold On, I'm Comin' [anhören] in einer schönen Live-Version der Stax/Volt-Europa-Tour von 1966:

Auch wenn nicht alle Tracks das Niveau von Hold On, I'm Comin' haben, ist die Platte natürlich ein Muss. Nach einem Konzert in Finnland geben die beiden auch als «Double Dynamite» bekannten Sänger noch ein Interview, das dank YouTube für die Nachwelt erhalten ist:

Man hätte die finnische Journalistin vorher noch einmal in die Funktionsweise des Mikrofons einweisen sollen, dann wäre die Aufzeichnung noch etwas ergiebiger.

RatingHigh.png Sam & Dave: Hold On, I'm Comin' (1966)
Stax Records #708 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 4. Februar 2009

Shorty Long: The Prime Of Shorty Long

Der Name ist Programm: Shorty Long war mit etwas über 1,50m tatsächlich nicht der Größte. Und auch seine Lebensspanne war nicht allzu lang: Nur 29 Jahre alt wurde der als Frederick Earl Long geborene Sänger.

Shorty Long - The Prime Of Shorty Long

ManHat.pngLiest man das allgegenwärtige Internet-Kürzel WWW als «Wahrgenommen-Werden-Wollen», konnte er sich scheinbar über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beklagen: Neben Smokey Robinson war Shorty Long einer der wenigen Motown-Sänger, der seine Songs auch mal selbst produzieren durfte. Dennoch geriet er schnell in Vergessenheit.

Eines seiner auf dieser LP enthaltenen Tracks ist Baby Come Home to Me, das man hier via YouTube anhören kann:

Das Album The Prime Of Shorty Long wurde kurz nach seinem tödlichen Bootsunfall 1969 veröffentlicht. Bei der Beerdigung spielte Stevie Wonder Mundharmonika und Marvin Gaye sagte einmal über ihn, er sei «this beautiful cat who had two hits, and then got ignored by Motown» (laut Wikipedia). Gemeint sind vermutlich Here Comes The Judge [anhören] und Function at the Junction [anhören], zwei der bekanntesten Songs von Shorty Long.

Ach ja, die Platte ist übrigens mehr als großartig. Allein schon wegen Longs Version von A Whiter Shade Of Pale – wunderbar. Wie Wikipedia weiß, ist der markante Orgelpart von Procul Harums Hit angeblich inspiriert von Johann Sebastian Bachs Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme (BWV 140). Wieder was gelernt...

RatingHigh.png Shorty Long: The Prime Of Shorty Long (1969)
Soul Records #719 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 1. Februar 2009

Mojo goes Motown: The Greatest 100 Tracks

Die britische Musikzeitschrift «Mojo» macht in ihrer Februar-Ausgabe mit dem 50-jährigen Motown-Jubiläum auf:

Verschiedene eher genre-fremde Musiker – darunter Iggy Pop, Gnarls Barkley und The Fall-Frontmann Mark E. Smith – kommentieren darin die 100 besten Motown-Tracks (komplette Liste bei Maximum Jackson.com), dazu gibt es eines der raren Interviews mit Motown-Gründer Berry Gordy sowie eine Audio-CD mit 15 Motown-Perlen.

ManHeadset.pngHier sieht man Mr. Gordy bei irgendeiner Preisverleihung.

Ein weiteres interessantes Feature ist die vom «A-Team» Eddie Holland, Lamont Dozier und Brian Holland ins Reporter-Mikro diktierte Anleitung «How To Write A Motown Classic» (kompletter Artikel bei Maximum Jackson.com).

Der 7-Punkte-Plan des erfolgreichen Songwriter-Trios lautet in Kurzform:

  • Pay your dues.
  • Listen to everything.
  • Keep an eye on your rivals.
  • Fit the song to the singer.
  • Don't be afraid to make the people feel good...
  • ...or to make them feel bad.
  • Don't be afraid to get paid.
So einfach ist das!

Dass es sogar noch einfacher geht und wie man aus den gleichen vier Akkorden das gesamte Musikprogramm von so manchem Flitzer-Blitzer-Formatradio bestreiten kann, zeigt folgendes Video (gefunden bei Today's Big Thing via Funky Gog Blog: Linktipps Januar):

ManHat.pngMojo Music Magazine (Ausgabe 02/2009), erhältlich z.B. im Bahnhofs-Buchhandel (ca. 13 €).

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