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Freitag, 8. Oktober 2010

Neue Musik aus alten Schläuchen: Motown in the House

Freunde, Minimal Techno ist tot. Sagt jedenfalls Moritz von Uslar in einer ganzseitigen Bestandsaufnahme über die Clubmusik der heutigen ZEIT. Darin schreibt der Reporter, dass nun wieder wärmere, vocal-lastigere und nahezu melodiöse Elektromusik auf dem Vormarsch sei. Deephouse ist das neue Schwarz.

Offenbar hat von Uslar seine waghalsige Expedition zu den brandenburgischen Eingeborenen (z.T. biertrinkende Hartz-IV-Empfänger!) nach «Deutschboden» heil überstanden und ist nun wieder in gewohnten Berlin-Mitte-Gefilden unterwegs, wo er sich u.a. im Berghain langsam von seinem Kulturschock erholt.

In dem Artikel, für den das Feuilleton einer Hamburger Wochenzeitung immerhin eine ganze Seite freigeräumt hat, wird resümiert: «Der Konsens unter den Protagonisten des Nachtlebens lautet: Der Soul ist zurück.» Auch als erklärter Nicht-Protagonist des Nachtlebens von Uslar'scher Art kann ich diese Entwicklung natürlich nur begrüßen, wenngleich ich für digitale Musik zwar ein offenes Ohr, aber nahezu keine Ahnung davon habe.

Neben der klassischen Ahnenreihe «Philly Soul – Disco – Disco-Remix – House» gibt es auch andere funktionierende Verbindungen zwischen Soul und elektronischer Musik, wie folgender, ziemlich gelungener Clip zeigt:

ManYoung.pngAngewandte Globalisierung: Detroit Soul als Chicago House-Mix, produziert in Stockholm von einem jamaikanischen Frisör und DJ.

Eine etwas atzen-haftere, härtere Interpretation von Ain't No Mountain High Enough gibt es von den Global Playboyz. Reiner, fahr ab!

Der niederländische Nachbarblog «Fullundie» stellte dieser Tage eine interessante Zusammenstellung von Motown-Klassikern im House-Gewand vor: Motown House (MuSol Edits). Anhören und legal herunterladen kann man sich das Ganze auf Sound Cloud – Musical Solutions.

Das war: Elektronisch. Um es mit Walter Ulbricht zu sagen: «Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je [gemeint war das Yeah! Yeah! Yeah! in den Beatles-Songs], und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.» Und nun zurück zum Soul.

ManHeadset.pngFullundie: Motown House
SoundClouds: MuSol / Musical Solutions
Die ZEIT: Clubkultur – Die Musik, zu der wir tanzen werden (Artikel)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Officially approved Schreibstil: Mach den FAZ-Test

Auf FAZ.net kann man seinen Schreibstil analysieren lassen. Einfach eine Textprobe (z.B. Blogeinträge per Copy & Paste) eingeben und Knöpfchen drücken. (Via 166mhz.)

Johann Wolfgang von Goethe

ManTie.pngFAZ.net: Ich schreibe wie...

Sonntag, 3. Oktober 2010

Elvis Presley: Elvis' Comeback Special

Ein Blick ins Archiv beweist: Die letzte Platte dieses Plattenblogs wurde im Mai vorgestellt. Auch schon wieder ein halbes Jahr her. Long time no hear, so to speak. Für 110th Street's Comeback Special sorgt nun also der King persönlich (oder, um beim Denglisch zu bleiben: der König himself).

Nun passt Elvis nicht unbedingt in diese Sammlung (ähnlich wie Elton John auch eher aus Versehen hier gelandet ist). Aber hat der koteletten-behaftete Blues-Mann nicht genau wie die Classic-Soul-Veteranen Al Green oder Aretha Franklin die originär «schwarze» Gospelmusik pop-salonfähig gemacht? Eben.

Elvis Presley - Elvis

ManYoung.pngDepeche Mode würden sagen: «Though it's not soul / it means something.»

Doch für den anfangs von Erfolg Verwöhnten lief es irgendwann nicht mehr so recht. Pilzköpfige Engländer legten rollende Karriere-Stolpersteine in Elvis' Weg und Rock 'n' Roll war in den späten Swingin' Sixties etwa so angesagt wie Peter Kraus oder wie unterirdische Bahnhöfe in Süddeutschland.

Die Platten verkauften sich nicht (den letzten Nummer-Eins-Hit konnte er 1962 verbuchen), große Tourneen waren anstrengend und anspruchslose Filmchen und andere Star-Vehikel konnten auch nicht die Lösung sein. Aber dann markierte das 1968 vom Nähmaschinen-Hersteller Singer gesponserte vorweihnachtliche TV-Feature auf NBC einen Wendepunkt in Elvis Presleys Karriere. (Und ganz nebenbei wurde das Konzept der MTV Unplugged-Reihe erfunden.)

Elvis hatte sein (Erfolgs-)Format gefunden: auf relativ kleiner Bühne vor einigen Hundert Zuschauern, aber dafür Abend für Abend auftreten. Damit ließ sich Geld verdienen. Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als Las Vegas? Dort ließ er sich 1969 nieder – und dort wurde er zum King.

ManHat.pngEr trat sieben Jahre lang im neu gebauten International Hotel vor ausverkauftem Haus auf. Insgesamt 2,5 Millionen Zuschauer sahen ihn bei 837 Auftritten.

Doch das Glück währte nicht ewig: Seine Ehe mit Priscilla ging zu Bruch, Elvis platzte aus allen Jumpsuits und Banana-Peanutbutter-Sandwiches wurden zu seinen besten Freunden.

Der weltbeste Entertainer und Sänger winkte noch ein paar mal Aloha from Hawaii, bevor der King am 16. August 1977 das Gebäude verließ – für immer.

RatingHigh.png Elvis Presley: Elvis (1968)
RCA Records #LPM-4088 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Freitag, 1. Oktober 2010

Guitar Hero: Sleazy Edition

Zum Tod von Oswalt Kolle: Deine Gitarre, das unbekannte Wesen.

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