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Mittwoch, 30. Dezember 2009

The Temprees: Love's Maze / A Thousand Miles Away

Was der Gesangsverein für höhere Tonlagen The Temprees auf Stax Records veröffentlichte, hatte nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Memphis-Soul gemein. Darauf deutet auch der auf den ersten Blick überraschende Aufdruck «Berkeley, California» auf der Platte hin. Die Irritationen sind jedoch der wechselvollen Firmenhistorie geschuldet.

The Temprees - Love's Maze / A Thousand Miles Away

ManHat.pngDie hier vorgestellte Single wurde zwar erst im Jahr 1984 veröffentlicht, jedoch schon eher aufgenommen. Stax war bereits pleite und das zur Concord-Gruppe gehörende Fantasy Records kaufte die Rechte an den nach 1968 erschienenen Stax-Nummern, um sie nach und nach unter dem alten Namen nochmals zu veröffentlichen.

Die Temprees formierten sich erst 1970, als Stax Records bereits langsam in den Bankrott steuerte. Einer ihrer wenigen Erfolge ist Love's Maze, das sogar bei YouTube vertreten ist.

Tja, im Labyrinth der Liebe hat sich schon manch einer hoffnungslos verlaufen. Und ob die Temprees da heraushelfen können, ist zumindest fraglich.

RatingMedium.png The Temprees: Love's Maze / A Thousand Miles Away (1984)
Stax Records #1070 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Sonntag, 27. Dezember 2009

First Choice: Armed And Extremely Dangerous / Gonna Keep On Loving Him

Unaufhaltsam bewegte sich der Sound of Philadelphia in die Disco. Irgendwo auf dem Weg dorthin ist die grandiose Girl-Group First Choice zu verorten, die hier zwei wunderbare Tracks auf eine Single gepresst hat.

First Choice - Armed And Extremely Dangerous / Gonna Keep On Loving Him

ManHat.pngUnter den Fittichen von Produzent und MFSB-Mitglied Norman Harris wurde First Choice 1973 vor allem durch Armed and Extremely Dangerous bekannt.

Die Musikfacharbeiter bei Philly Groove-, Bell- und Philadelphia International Records setzten eine Zeitlang mit perfekten Arrangements die Standards auf dem Tanzflur und waren damit sowas wie die, sagen wir, Ed Banger oder Kitsuné der Siebziger (oder was auch immer bei den jungen Leuten heute angesagt ist).

Der Verfolgungsjagd aus Armed And Extremely Dangerous [anhören] knapp entkommen, geht es bei Gonna Keep On Loving Him unbewaffneter und gemächlicher zu.

Einige der von First Choice später auf dem Disco-Label Salsoul Records veröffentlichten Tracks wurden von verschiedenen DJs geremixt. So stattete Kerri Chandler ihrem Doctor Love einen House-Besuch ab [ansehen], ebenso wie David Morales ihr Love Thang auf 12 Inch verlängerte [ansehen]. Bis man in die engen Glitzer-Schlaghosen wieder hineinpasst, müssen aber noch ein paar Weihnachtspfunde purzeln, hihi.

RatingHigh.png First Choice: Armed And Extremely Dangerous / Gonna Keep On Loving Him (1973)
Philly Groove Records #175 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Samstag, 26. Dezember 2009

In the Media: Curtis Mayfield (†1999)

In der taz erschien vor kurzem ein lesenswerter Nachruf auf Curtis Mayfield von Klaus Walter. Mayfield ist heute vor 10 Jahren an den Folgen eines Bühnenunfalls verstorben.

Aus diesem Anlass läuft morgen ein Special in Klaus Walters Byte.fm-Sendung «Was ist Musik».

ManHeadset.pngNicht verpassen:
Sonntag 27.12.09, ab 20 Uhr
Byte.fm: Was ist Musik? – Zum 10. Todestag von Curtis Mayfield

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Tonomat XXIV (und Schluss): A Tribute To A King (William Bell)

«Listen, people, listen / I'm gonna sing you a song / About a man who lived good / But didn't live too long.» – Mmh, an irgendwas erinnert mich das. Wäre Soul eine Religion, Otis Redding wäre einer ihrer Heiligen.

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William Bell

Übrigens hatte Otis Redding – im Gegensatz zu Jesus – mehrere Top-40-Hits. Doch dies nur am Rande...

ManHatXmas.pngWilliam Bell: A Tribute To A King (von der 7-Inch Every Man Oughta Have A Woman / A Tribute To A King).

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Tonomat XXIII: Then Came You (The Harold Wheeler Consort)

Eine Mischung aus «Drei Fragezeichen»-Pausenmelodie und «Bud Spencer»-Filmmusik, dazu Funk-Elemente: fertig ist das Harold-Wheeler-Stück Then Came You aus dem Jahr 1975.

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Man sieht es förmlich vor sich, wie schlagbehoste Koteletten-Träger in zu kurzen braunen Lederjacken auf Bonanza-Rädern durch den herbstlichen Central Park radeln. Und der Soundtrack zu diesem Bild kommt von der Harold Wheeler Consort. Uff.

ManHatXmas.pngThe Harold Wheeler Consort: Then Came You (von der LP Black Cream).

Dienstag, 22. Dezember 2009

Kaufbefehl: Geschenktipps zum Fest

Wenn Bild am Sonntag und die Stiftung Buchkunst einer Meinung sind, dann muss was dran sein: Beide befanden den Band The Soul of Motown – Eine Labelgeschichte in 15 Songs als das schönste Musikbuch 2009. Ausgezeichnet wurde die «besonders hochwertige Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung» des beim Verlag Edel erschienenen Buches.

Und «edel» ist das Stichwort: Auf 144 farbenprächtig gestalteten Seiten (Leineneinband, mit Audio-CD) wird die Geschichte des Plattenlabels in Comicbuch-Ästhetik nacherzählt. Die collagenartigen Illustrationen sind wirklich sehenswert. Inhaltlich weiß das Buch ebenfalls zu unterhalten.

Man erfährt zum Beispiel, wie einer der bekanntesten Motown-Hits entstanden ist: Lamont Dozier eilte ins Studio, nachdem seine Freundin ihn beim Seitensprung erwischte, und verhalf mit dem so entstandenen Song den Supremes zum endgültigen Durchbruch. Man könnte sich vorstellen, dass seine Freundin – statt mit einem Golfschläger sein Auto zu zertrümmern – möglicherweise ins Schlafzimmer rief: «Stop! In The Name Of Love». Wer weiß?

ManHat.pngDozier hätte mit Woyzeck verteidigend antworten können: «Aber wenn einem die Natur kommt?» Doch die Ausrede wird ab- und Woyzeck zurechtgewiesen: «Die Natur kommt! Die Natur kommt! Aberglaube, abscheulicher Aberglaube! [...] Der Mensch ist frei, in dem Menschen verklärt sich die Individualität zur Freiheit.» Und wusste nicht schon Johnnie Taylor: Love In The Streets Ain't As Good As The Love At Home?

Möchte man beim Lesen dieses hochwertigen Buches optisch in nichts nachstehen, sollte man im Lesesessel eines der folgenden T-Shirts überstreifen:

88strong.com: Hip-Hop and Old-School T-Shirts

Zu kaufen gibt es solch tolle Anziehsachen bei 88strong.com in Amerika für je 12,99 US$ plus Versandkosten.

Und wer gerne kocht, gleichzeitig aber auch ein begnadeter Drummer zu sein glaubt, findet sicherlich Gefallen an folgenden Spezial-Kochlöffeln:

The Music Depot: Mix Stix Wooden Spoon Set

Noch mehr Geschenktipps findet der interessierte Last-Minute-Weihnachtsmann im Nachbarblog Soul Sides: SOUL SIDES GIFT GUIDE 2009.

ManTie.png88strong.com: Hip hop and Old School T-Shirts
The Music Depot: Mix Stix Wooden Spoon Set
Amazon.de: The Soul of Motown – Eine Labelgeschichte in 15 Songs

Tonomat XXII: So Long, Goodbye, It's Over (The Coupe De Villes)

Etwas ungehobelt – aber dafür in weniger als 20 Sekunden von Null auf Hundert – rumpeln die nahezu völlig unbekannten Coupe De Villes auf dieser Philly-Groove-Single los: Wir sind dann mal weg. Da sieht man wie beim gleichnamigen Cadillac-Modell bloß noch die Rücklichter.

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Nach zwei Minuten geht ihnen jedoch der Sprit aus und der Spuk ist schon wieder vorüber.

ManHatXmas.pngThe Coupe De Villes: So Long, Goodbye, It's Over (von der 7-Inch So Long, Goodbye, It's Over / When Times Are Bad).

Montag, 21. Dezember 2009

Tonomat XXI: Girl I Love You (Freddie Scott)

Die Welt wäre eine bessere, würde darin mehr von und auf Freddie Scott gehört. Es folgt nun ein Beitrag zur Weltverbesserung:

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Freddie Scott

Die von Freddie Scott verursachte globale Herzerwärmung spart zudem Heizkosten. Somit ist das Hören seiner Platten trotz Stromverbrauch weitgehend klimaneutral und sollte im Kopenhagen-Protokoll empfohlen werden.

ManHatXmas.pngFreddie Scott: Girl I Love You (von der 7-Inch I Shall Be Released / Girl I Love You).

Sonntag, 20. Dezember 2009

Tonomat XX: Don't Leave Me Lonely (King Floyd)

Starker Tobak: Hat man je einen dramatischeren Songauftakt gehört als die ersten 20 Sekunden von King Floyds Don't Leave Me Lonely? Hat man nicht.

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King Floyd

Aber hier geht es schließlich um alles, und da darf schon mal dick aufgetragen werden. Eine Wiedergeburt erlebte das Stück in For Heaven's Sake vom Wu-Tang Clan. Ein Erlebnis der dritten Art ist die Version mit Ozzy Osbourne, Tony Iommi und dem Wu-Tang Clan [ansehen]. Spooky.

ManHatXmas.pngKing Floyd: Don't Leave Me Lonely (von der LP King Floyd).

Samstag, 19. Dezember 2009

Tonomat XIX: Satisfaction (Smokey Robinson & The Miracles)

Genugtuung – ein Gefühl vollständiger Zufriedenheit – stellt sich beim Auflegen von Smokey Robinsons Satisfaction bei den meisten wohl recht schnell ein. Wobei der Dichter ganz richtig bemerkt: «Satisfaction can't be classified / It all depends on what you feel inside.»

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Smokey Robinson & The Miracles

Der allmusic-Guide listet übrigens 749 Songs mit dem Titel «Satisfaction» auf, wobei die Hälfte davon Coverversionen des Mick-Jagger-Klassikers sein dürften. Welche Version die beste ist, war vermutlich schon Gegenstand verschiedener Ehrenhändel. Aber wer wird sich denn gleich über das Sacktuch schießen?

ManHatXmas.pngSmokey Robinson & The Miracles: Satisfaction (von der LP Anthology).

Freitag, 18. Dezember 2009

Tonomat XVIII: I'm In The Red Zone (The Undisputed Truth)

Ein Knüller aus dem Hause Motown, der einen wenig beachteten Aspekt der Truppenmoral behandelt: die Sorgen und Nöte triebhafter Natur eines Frontkämpfers auf Heimaturlaub. Da ist Gefahr im Verzug.

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The Undisputed Truth

Vielleicht zu freizügig für Motown – und das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit. Fortan veröffentlichten Undisputed Truth jedenfalls auf Whitfield Records.

ManHatXmas.pngThe Undisputed Truth: I'm In The Red Zone (von der LP Higher Than High).

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Tonomat XVII: Letter Full Of Tears (Gladys Knight & The Pips)

Wer arbeitet kurz vom Fest am härtesten? Klar, die Briefträger. Die wurden musikhistorisch schon in mehreren Pop-Songs gewürdigt: Zu nennen wären da Please Mr. Postman von den Marvelettes und Return To Sender von Elvis Presley.

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Gladys Knight & The Pips

Und nu kommt auch noch ein verheulter Brief dazu, der Gladys Knight zugestellt wurde. Man reiche der Dame ein Taschentuch.

ManHatXmas.pngGladys Knight & The Pips: Letter Full Of Tears (von der LP Anthology).

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Tonomat XVI: The Dark End Of The Street (Percy Sledge)

Percy Sledge war ein ganz Großer, was er eigentlich in jedem seiner Songs unter Beweis stellt (in diesem hier aber ganz besonders). Schade, dass man bloß When A Man Loves A Woman kennt.

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Percy Sledge

In einem anderen sehenswerten Film, nämlich This Is England (einem Coming-of-Age-Movie über die britische Skinhead-Szene in den frühen Achtziger-Jahren) wird der Song in einem Abschnitt gewürdigt.

ManHatXmas.pngPercy Sledge: The Dark End Of The Street (von der LP The Best Of Percy Sledge).

Dienstag, 15. Dezember 2009

Tonomat XV: Nightshift (The Commodores)

Da beißt die Maus keinen Faden ab: an Nightshift kommt man einfach nicht vorbei. Und hast du Nightshift in der Tasche (z.B. auf dem iPod), da kann gar nix passieren, weil «it's gonna be a long night / it's gonna be alright / on the nightshift».

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The Commodores

Natürlich lief das Stück auf der Fahrt zu meinem ersten Nachtdienst. Und – ist was passiert? Eben.

ManHatXmas.pngThe Commodores: Nightshift (von der 12-Inch Nightshift / I Keep Running).

Montag, 14. Dezember 2009

Tonomat XIV: Satisfaction Guaranteed (Harold Melvin & The Blue Notes)

Mit Blue Notes-Sänger Teddy Pendergrass kann das Fest der Liebe nur ein voller Erfolg werden: «You ain't got no reason to be nervous / 'cause Teddy Pendergrass is gonna give you the best of service» kündigt er an und lässt die Glocken läuten.

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Harold Melvin & The Blue Notes

1974 erreichte das Stück immerhin Platz 58 der US-Charts – während es hierzulande nahezu unbekannt blieb.

ManHatXmas.pngHarold Melvin & The Blue Notes: Satisfaction Guaranteed (von dem Sampler Philly Sound – The Fantastic Sound Of Philadelphia).

Behind Closed Doors: Das 14. Türchen

Wer beim diesjährigen Adventskalender-Rätsel (mehr Infos bei funkygog) mitmacht, findet hier nicht nur ein schönes Video von den Supremes (das aber überhaupt nichts mit dem Rätsel zu tun hat)...

...sondern auch den 14. Hinweis auf dem Weg zu des Rätsels Lösung:

ManHat.pngDas Bild hat etwas mit dem Internet zu tun.

Der nächste Hinweis erscheint morgen bei Nicht spurlos. Viel Glück!

Sonntag, 13. Dezember 2009

Tonomat XIII: Since I've Lost You (Jimmy Ruffin)

Inhaltlich zeitlos («My life is so blue / Since I've lost you»), musikalisch unverkennbar Mitte der Sechziger einzuordnen: Ein rhythmischer Schmachtfetzen, eingesungen von Jimmy Ruffin, der schon mit What Becomes of the Brokenhearted die Schattenseiten der Zweisamkeit ansprechend vertonte.

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Jimmy Ruffin

Ob wohl mehr Kunstwerke aus Liebeskummer oder aus Liebesglück entstanden sind? Vermutlich herrscht hier Parität.

ManHatXmas.pngJimmy Ruffin: Since I've Lost You (von der LP Jimmy Ruffin Sings Top Ten).

Samstag, 12. Dezember 2009

Tonomat XII: Honey Love (Martha Reeves & The Vandellas)

Passend zur Weihnachtsbäckerei reichen Martha Reeves und ihre Vandellas einen Rezeptvorschlag ein, der bei einem Teil der Bevölkerung im Laufe von neun Monaten zu einer beträchtlichen Gewichtszunahme führen kann.

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Martha Reeves & The Vandellas

Honey Love ist ein zuckerlastiges Amuse-Gueule aus dem Motown-Kochstudio, das eigentlich viel zu selten auf den Tisch kommt.

ManHatXmas.pngMartha Reeves & The Vandellas: Honey Love (von der 7-Inch (We've Got) Honey Love).

Freitag, 11. Dezember 2009

Tonomat XI: Family Affair (MFSB)

Je nun, eine Familienangelegenheit ist diese Weihnachterei irgendwie schon. Eigentlich von Sly & The Family Stone, geben die Philly-Soul-Studiomusiker MFSB dem Titel in der Instrumental-Version noch einen besonderen Drive.

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MFSB

Sylvester «Sly» Stewart hatte übrigens den ersten Top-40-Hit, bei dem eine Drum-Machine zum Einsatz kam – noch vor den Flippers!

ManHatXmas.pngMFSB: Family Affair (von dem Sampler Philly Sound – The Fantastic Sound Of Philadelphia).

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