Ein Blick ins Archiv beweist: Die letzte Platte dieses Plattenblogs wurde im Mai vorgestellt. Auch schon wieder ein halbes Jahr her. Long time no hear, so to speak. Für 110th Street's Comeback Special sorgt nun also der King persönlich (oder, um beim Denglisch zu bleiben: der König himself).
Nun passt Elvis nicht unbedingt in diese Sammlung (ähnlich wie Elton John auch eher aus Versehen hier gelandet ist). Aber hat der koteletten-behaftete Blues-Mann nicht genau wie die Classic-Soul-Veteranen Al Green oder Aretha Franklin die originär «schwarze» Gospelmusik pop-salonfähig gemacht? Eben.
Depeche Mode würden sagen: «Though it's not soul / it means something.»
Doch für den anfangs von Erfolg Verwöhnten lief es irgendwann nicht mehr so recht. Pilzköpfige Engländer legten rollende Karriere-Stolpersteine in Elvis' Weg und Rock 'n' Roll war in den späten Swingin' Sixties etwa so angesagt wie Peter Kraus oder wie unterirdische Bahnhöfe in Süddeutschland.
Die Platten verkauften sich nicht (den letzten Nummer-Eins-Hit konnte er 1962 verbuchen), große Tourneen waren anstrengend und anspruchslose Filmchen und andere Star-Vehikel konnten auch nicht die Lösung sein. Aber dann markierte das 1968 vom Nähmaschinen-Hersteller Singer gesponserte vorweihnachtliche TV-Feature auf NBC einen Wendepunkt in Elvis Presleys Karriere. (Und ganz nebenbei wurde das Konzept der MTV Unplugged-Reihe erfunden.)
Elvis hatte sein (Erfolgs-)Format gefunden: auf relativ kleiner Bühne vor einigen Hundert Zuschauern, aber dafür Abend für Abend auftreten. Damit ließ sich Geld verdienen. Und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als Las Vegas? Dort ließ er sich 1969 nieder – und dort wurde er zum King.
Er trat sieben Jahre lang im neu gebauten International Hotel vor ausverkauftem Haus auf. Insgesamt 2,5 Millionen Zuschauer sahen ihn bei 837 Auftritten.
Doch das Glück währte nicht ewig: Seine Ehe mit Priscilla ging zu Bruch, Elvis platzte aus allen Jumpsuits und Banana-Peanutbutter-Sandwiches wurden zu seinen besten Freunden.
Der weltbeste Entertainer und Sänger winkte noch ein paar mal Aloha from Hawaii, bevor der King am 16. August 1977 das Gebäude verließ – für immer.
Elvis Presley: Elvis (1968)
RCA Records #LPM-4088 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»
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