Das hat man nun davon, wenn man die Zeitung immer mit einem Tag Verspätung liest: In der taz erschien gestern ein sehr interessanter Artikel über den kuriosen Soulmusik-«Star» Mingering Mike. Darin ein Hinweis auf das entsprechende Soundstories-Feature (Radio 1live, Plan B) von Steffen Irlinger – das natürlich auch gestern lief und das ich leider verpasst habe.
Mingering Mike ist Ende der Sechziger desertiert und untergetaucht. Im Verborgenen hat er sich eine Karriere als Soulsänger zusammenphantasiert und zahlreiche «Platten» herausgebracht: aus Pappe gebastelt (mit handvermessenem Rillenabstand, die Leerrillen zwischen den «Stücken» hat er mit Nagellack nachempfunden) und selbstgemalten Plattencovern. Die «Alben» wurden sogar mit Katalognummern und Linernotes versehen.
Der Plattensammler und Privatdetektiv Dori Hadar aus Washington D.C. hat Mikes «Platten» zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt. Fasziniert von der skurrilen Diskographie (darunter Soundtracks zu nicht existierenden Filmen, vgl. The Tussler von Motorpsycho) hat er versucht, mehr über Mingering Mike herauszufinden. Dessen phantasievolles Lebenswerk ist wohl am ehesten der Außenseiterkunst zuzuordnen.
Verpasst?
Dienstag 23.9.08, ab 23 Uhr
Radio 1live / Plan B Soundstories: Mingering Mike [Auszug], hoffentlich demnächst als Podcast
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