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Freitag, 31. Oktober 2008

Isaac Hayes: Theme From The Men (Instrumental) / Type Thang

Der unglaubliche Hulk Hayes hat 1972 die Titelmelodie zur TV-Serie The Men geschrieben [anhören]. Im direkten Vergleich dazu wirkt das «Tatort»-Theme natürlich etwas blass.

Isaac Hayes - Theme From The Men (Instrumental) / Type Thang

Auch die B-Seite Type Thang [anhören] ist ein typisches Hayes-Stück, das mir persönlich allerdings nicht so gut gefällt. Dennoch eine tolle Platte.

(Ganz im Gegensatz zu diesem doch etwas dürftigen Post, das den ersten Beitrag von Isaac Hayes zu dieser Sammlung etwas sehr knapp abfertigt.)

RatingHigh.png Isaac Hayes: Theme From The Men (Instrumental) / Type Thang (1972)
Enterprise Records #ENA-9058 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Dienstag, 28. Oktober 2008

Johnnie Taylor: Hijackin' Love / Love In The Streets (Ain't As Good As The Love At Home)

Den Spitznamen «Soul Philosopher» hat sich Johnnie Taylor vermutlich mit seinen Songtiteln verdient, die häufig als lebenspraktische Ratschläge und Erkenntnisse formuliert sind: Take Care of Your Homework [anhören], Don't Touch Her Body (If You Can't Touch Her Mind), Respect Yourself und auch die B-Seite Love In The Streets (Ain't As Good As The Love At Home) passen in dieses Muster.

ManTie.png[It's] Cheaper To Keep Her [anhören] kann ebenfalls als weise Empfehlung verstanden werden, die jeder Scheidungsanwalt glatt unterschreiben würde.

Taylor hat eine Reihe von Hits veröffentlicht, einen davon gibt er hier bei der legendären Fernsehsendung Soul Train zum Besten:

Etwas flotter ist Hijackin' Love [anhören], das 1971 veröffentlicht wurde.

Johnnie Taylor - Hijackin' Love / Love In The Streets (Ain't As Good As The Love At Home)

Fünf Jahre später schrieb er mit Disco Lady [anhören] Musikgeschichte: es war die erste Single überhaupt, die mit Platin ausgezeichnet wurde. Wikipedia weiß noch, dass es zudem der einzige Billboard-No.1-Hit ist, der das Wort «Disco» im Titel trägt. Enthalten ist der Song u.a. auf seinem genial-dämlich betitelten Album «Eargasm». Da muss man erstmal drauf kommen...

RatingHigh.png Johnnie Taylor: Hijackin' Love / Love In The Streets (Ain't As Good As The Love At Home) (1971)
Stax Records #0096 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Samstag, 25. Oktober 2008

William Bell: Lovin' On Borrowed Time / The Man In The Street

Auch wenn er nicht das Telefon erfunden hat (das war bekanntlich Antonio Meucci), ist es William Bell wert, sich näher mit ihm zu befassen.

William Bell - Lovin' On Borrowed Time / The Man In The Street

Er begann seine Karriere Ende der Fünfziger zunächst als Background-Sänger für Rufus Thomas. Nachdem er dann eine Weile als Songwriter für Stax gearbeitet hatte, debütierte er 1961 mit You Don't Miss Your Water, das es auch in einer Version von Otis Redding gibt [ansehen]. Ein weiterer schöner Song ist Bells Ballade I Forgot To Be Your Lover [anhören]:

Aus ähnlichem, jedoch etwas zu glattem Holz ist die hier vorliegende Single Lovin' On Borrowed Time [anhören] geschnitzt. Der Stax-Bestand wächst und gedeiht ganz allmählich:

Motown vs. Stax: Diagramm

Dies also der aktuelle Zwischenstand im Duell Motown vs. Stax, über das an anderer Stelle schon geschrieben wurde.

Die Höhe der Balken entspricht der Anzahl der Platten (Quantität) vom jeweiligen Label (unter «Motown» sind auch die Sub-Labels Tamla, Gordy etc. mitgezählt). Zusätzlich ist meine durchschnittliche Bewertung (Qualität) der Platten sowie ein Score angegeben, der sich aus Bewertung und Anzahl errechnet (Quantität × Qualität). Zum einen ist das Diagramm Teil meiner Plattenstatistik, zum anderen eindeutig Ausdruck von zu viel Zeit für Quatsch. Aber das ändert sich aufgrund einkommensteuerpflichtigen Broterwerbs in Kürze...

RatingMedium.png William Bell: Lovin' On Borrowed Time / The Man In The Street (1973)
Stax Records #0157 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Ted Taylor: If It Wasn't For You / Don't Deceive Me (Please Don't Go)

Ted wer? Wikipedia listet unter dem Namen Ted Taylor u.a. einen kanadischen Eishockeyspieler und einen mexikanischen Entwickler von Atomwaffen, aber keinen amerikanischen Musiker. Immerhin kann man bei Amazon eine Musikkassette (US-Import) von ihm erwerben.

Ted Taylor - If It Wasn't For You / Don't Deceive Me (Please Don't Go)

Damit man mal einen Eindruck bekommt, was der hierzulande relativ unbekannte Taylor so gemacht hat, hier einer der wenigen YouTube-Treffer:

ManHat.pngTaylor war in den 1950er-, 60er- und 70er-Jahren aktiv und veröffentlichte zahlreiche Songs. Er kam 1987 bei einem Autounfall ums Leben.

Die Eigenkomposition If It Wasn't For You und der Titel Don't Deceive Me sind mindestens genau so großartig wie das oben zitierte Look Out.

RatingHigh.png Ted Taylor: If It Wasn't For You / Don't Deceive Me (Please Don't Go) (1964)
Okeh Records #7206 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 19. Oktober 2008

Jackie Wilson: My Empty Arms / The Tear Of The Year

Jackie Wilson ist ein ähnliches Kaliber wie der bereits gewürdigte Sam Cooke und hat in der Hall of Fame einen Platz weit oben sicher (oder vorne? links? hinter dem Eingang rechts?). Was die Stimme angeht war er jedenfalls ganz vorne mit dabei.

Die Einordnung dieser Single ist dagegen nicht so einfach. My Empty Arms [ansehen] basiert auf einer Melodie der Tenor-Arie Vesti la Giubba aus der Leoncavallo-Oper Pagliacci. Als Pizzeria-Beschallung würde sich das Stück also durchaus eignen. So ganz weiß ich aber noch nicht, was ich davon halten soll.

Und obwohl My Empty Arms auf jeder Best-of-Jackie-Wilson drauf ist und sowohl der angedachte Preis auf der Hülle als auch die anderen E-Bay-Angebote um 35 US$ von einem recht hohen Sammlerwert zeugen, geht die Tendenz eindeutig Richtung «Daumen runter». (Gut, dass ich nur 3,42 € dafür bezahlt habe.)

Jackie Wilson - My Empty Arms / The Tear Of The Year

Auf jeden Fall wäre damit die Vielfalt seines Œuvres dokumentiert. Zum Vergleich noch mal (Your Love Keeps Lifting Me) Higher and Higher, einer seiner bekanntesten Hits:

Die andere Seite ist mit The Tear Of The Year unkomplizierter und erinnert ein wenig an When A Man Loves A Woman. Insgesamt müsste man die ganze Sache nochmal richtig durchdenken, aber für den Moment lässt sich festhalten, dass es sich bei dieser Single um einen Außenseiter handelt, dem man wenigstens nicht nachsagen kann, uninteressant zu sein.

RatingMedium.png Jackie Wilson: My Empty Arms / The Tear Of The Year (1961)
Brunswick Records #55201 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Donnerstag, 16. Oktober 2008

The Undisputed Truth: You + Me = Love Part I / Part II

Nach der Trennung von den Temptations konnte Norman Whitfield mit The Undisputed Truth seine Ideen uneingeschränkt verwirklichen. Er legte mit ihnen einige Temptations-Nummern neu auf, verpasste der Band neben schneeweißen Afros einen moderneren Sound und war damit sehr erfolgreich. Später gründete er sein eigenes Label Whitfield Records und veröffentlichte darauf 1976 mit You + Me = Love eine Gleichung, die in jeder Hinsicht aufgeht.

The Undisputed Truth - You + Me = Love Part I / Part II

Allein die sensationelle Basslinie macht dieses völlig unterbewertete Stück von der ersten Sekunde an zu einem echten Highlight, darum darf die YouTube-Version hier ruhig zum zweiten Mal gepostet werden:

Noten.pngYou plus Me /
Equals Love and Harmony.

Ob es beliebig viele You-s gibt, die die Gleichung erfüllen, lässt sich sicherlich leicht empirisch überprüfen oder – im Jahr der Mathematik – mit vollständiger Induktion beweisen. Zumindest für natürliche Zahlen.

RatingHigh.png The Undisputed Truth: You + Me = Love Part I / Part II (1976)
Warner Bros. Records #16804 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Montag, 13. Oktober 2008

MFSB: Love Is The Message

Mother, Father, Sister, Brother heißt die Musiker-Abteilung, die bei zahlreichen Gamble/Huff-Produktionen den Sound of Philadelphia definierte. Hier ist sie mit einer eigenen (Instrumental-)LP vetreten.

MFSB - Love Is The Message

Und die ist ein Meilenstein des Mitt-70er Philly Soul. Auch wenn der nur eine Plateausohlen-Länge neben der Discomusik liegt. Diese LP soll daher trotz unbestreitbarer Klasse den äußersten Rand der Sammlung abstecken: die Disco-Grenze.

ManHat.pngDiese darf höchstens einmal von den Trammps überschritten werden, die mit Disco Inferno [anhören] einen der wenigen wirklich guten Disco-Tracks gemacht haben.

Das Stück T.S.O.P. (The Sound of Philadelphia) [anhören] war Titelsong der Fernsehsendung Soul Train und wurde zu einem Riesenhit.

RatingHigh.png MFSB: Love Is The Message (1973)
Philadelphia International Records #PIR 65864 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Freitag, 10. Oktober 2008

Eddie Floyd: You're Good Enough (To Be My Baby)

Na endlich: die erste Platte aus dem Hause Stax erhält Einzug in diese kleine Sammlung. Damit es nicht die letzte bleibt, habe ich als Ansporn vorsichtshalber den gesamten Stax-Single-Katalog auf meine Einkaufsliste gesetzt.

Eddie Floyd - You're Good Enough (To Be My Baby) [Promo]

Ein hehres Ziel. Und ein ziemlich bescheuertes noch dazu. Gibt es angesichts eines «nivellierten Alltag[s] der Warenwelt», in dem «das Leben aller Menschen dazu tendiert, nur noch aus Rezeptionsvorgängen zu bestehen», nichts wichtigeres? Wahrscheinlich schon.

Diedrich Diederichsen, aus dessen Vorwort zu seiner lesenswerten Kolumnen-Sammlung Musikzimmer – Avantgarde und Alltag [ansehen] diese Zitate entnommen sind, meint dennoch: «Es lebe das sekundäre Leben.» Nur um lakonisch hinzuzufügen: «Es gibt auch kein anderes.»

ManHat.pngResigniert stellt er fest, «dass sich die Vierzig- und Fünfzigjährigen von heute nicht an ihr Leben, aber an ihre Plattensammlung erinnern können.»

Lässt man den pop-theoretischen Überbau mal kurz beiseite, bleibt vor allem eine tolle Single vom noch tolleren Eddie Floyd, der zusammen mit u.a. Wilson Pickett und Mack Rice Mitglied bei den Falcons war.

Was der Herr Floyd neben Knock On Wood und You're Good Enough... noch so gemacht hat, kann man in diesem YouTube-Video sehen:

Höchstwahrscheinlich sind nicht alle der noch fehlenden 399 Stax- und 19-Satellite-Singles so grandios wie das oben gehörte Big Bird, das sogar sleazy genug für die Tittyshakers-Jukebox wäre. Trotzdem bleibe ich dran.

RatingHigh.png Eddie Floyd: You're Good Enough (To Be My Baby) [Promo] (1972)
Stax Records #0134 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Marvin Gaye: The Hits Of Marvin Gaye

Mit The Hits Of Marvin Gaye kann gleich eine dreifache Premiere begangen werden: die erste LP aus einem Plattenladen, meine erste Scheibe von Marvin Gaye – und das erste Album, für das die Anzahl der Bewertungs-Sternchen nicht ausreicht.

Hier ist ein Stück besser als das andere: Mit What's Going On, Inner City Blues (Make Me Wanna Holler) und natürlich I Heard It Through The Grapevine sind seine größten Hits ebenso vertreten wie etwas weniger bekannte Sachen, z.B. das phantastische You [anhören].

Marvin Gaye - The Hits Of Marvin Gaye

Leider fast schon überflüssig zu erwähnen, dass auch Marvin Gaye nicht alt geworden ist: Er wurde einen Tag vor seinem 45. Geburtstag im Streit von seinem Vater erschossen. In dem Stück Abraham, Martin And John [anhören] heißt es genauso treffend wie hellsichtig:

Noten.png...but it seems the good die young /
I just looked around and he was gone.

(Gemeint sind der «Sklavenbefreier» Abraham Lincoln, der Bürgerrechtler Martin Luther King und John F. Kennedy, der sich u.a. für die Aufhebung der Rassentrennung einsetzte.)

Dass der deutsche Markt auch in den Sechzigern schon wichtig für die Musikindustrie war, bezeugt folgendes YouTube-Fundstück eindrucksvoll:

Noten.pngWie schön das ist, / dass du bei mir bist.
Die Welt war so dunkel, / mein Leben so leer.
Und dann kamst du. [...]
Du darfst nie mehr gehen, / das darf nie geschehen.
Gib mir dein Wort, / my little baby.

Auf dieser Tamla-LP ist natürlich die Original-Version von How Sweet It Is (To Be Loved By You) drauf – fast ein bißchen schade, denn der mit amerikanischem Akzent vorgetragene deutsche Text hat auch was.

RatingHigh.png Marvin Gaye: The Hits Of Marvin Gaye (1972)
Tamla Records #STML 11201 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Dienstag, 7. Oktober 2008

Michael Jackson: Music & Me

Ebensfalls vom Flohmarkt stammt diese sehr gut erhaltene LP vom jungen Michael Jackson. Wirklich glücklich sieht er auf dem Cover-Foto nicht gerade aus.

Michael Jackson - Music & Me

Genauso wenig glücklich wird man mit der Musik, die relativ belanglos dahinplätschert.

Mit Michael Jackson habe ich auch noch nie richtig warm werden können: Selbst seinen wahrscheinlich zu Recht anerkannten Pop-Meilensteinen wie Bad und Thriller kann ich nicht viel abgewinnen. Fehlkauf.

RatingLow.png Michael Jackson: Music & Me (1973)
Motown Records #M767L (LP) [mehr...]
«Laangweilig!»

Montag, 6. Oktober 2008

Last.fm und Wordle.net: Was hörst du?

Bei meiner täglichen – äh – Recherche in den Weiten des WWW bin ich zufällig auf eine interessante Blogparade gestoßen. Hasenfarm.de ruft dazu auf, seinen Musikgeschmack mittels Last.fm und Wordle.net zu visualisieren und das Ergebnis per Trackback an Hasenfarm.de zu schicken. Hier mein Beitrag, die am häufigsten gehörten Bands der letzten drei Monate (erstellt mit Wordle.net, zum Vergrößern anklicken):

WordCloud Last.fm-Charts

ManHat.pngDas geht so: Bei Master Giraffe.com den Last.fm-Benutzernamen eingeben, den resultierenden Text kopieren und bei Wordle.net einfügen und das Ergebnis im eigenen Blog posten. Zum Schluss einen Trackback auf den Beitrag von Hasenfarm setzen.

(Trackbacks mit Blogger/Blogspot senden? Geht das überhaupt? Ja! Wie, das wird auf folgender Seite erklärt: esmussdoch.de)

Samstag, 4. Oktober 2008

Motown vs. Stax: Ain't Nothing Like The Real Thing

Irgendwann im Leben muss man sich entscheiden: Bass oder Gitarre, Cabrio oder Kombi, Schalke oder Dortmund. Beides geht nicht. Und wie ist das mit den Plattenfirmen Stax und Motown?

Da gibt's zunächst jede Menge Gegensätze: Stax Records ist in den Südstaaten beheimatet («Soulsville USA»), wurde von zwei Weißen gegründet (den Namensgebern J. Stewart/E. Axton), war 1976 bankrott und hatte mit Otis Redding und Isaac Hayes zwei der besten R&B-Sänger unter Vertrag. Zielgruppe: die Black Community.

Stax Records museum in Memphis, Tennessee

Motown Records dagegen kommt aus dem Norden («Hitsville USA»), wurde von einem Schwarzen gegründet (dem Ex-Boxer Berry Gordy, Jr.), musste 1988 verkauft werden und hatte mit den Supremes und den Temptations zwei der kommerziell erfolgreichsten und besten Bands der Sechziger unter Vertrag. Zielgruppe: egal, Hauptsache die Platten wurden gekauft.

In front of Motown Studios, Detroit USA

Doch nicht nur die Rahmenbedingungen und der Sound waren unterschiedlich. Vergleicht man die Songtexte von jeweils zehn zufällig ausgewählten allmusic.com Top-Songs für die Genres Detroit/Motown Soul und Memphis/Stax Soul, kommen folgende Word-Clouds heraus (erstellt mit Wordle.net):

WordCloud Motown

Zusammengefasst singen Motown-Bands (oben) «Come girl, need baby love just now», während es beim Memphis-Soul (unten) eher heißt: «Oh yeah, love hurts (sometimes)».

WordCloud Stax

Nicht zu übersehen sind aber auch die Gemeinsamkeiten: beide können auf ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte zurückblicken: Stax wurde pünktlich zum Jubiläum 2007 von Justin Timberlake wiederbelebt, Motown feiert im nächsten Jahr sein 50-jähriges Bestehen.

ManHat.pngDie entsprechenden Websites sind Stax50.com und Motown50.com.

Und schließlich haben beide Labels großartige Musik veröffentlicht – und darauf kommt es an. Also einfach dem Beispiel Bruno Labbadias folgen und nicht alles hochsterilisieren!

Freitag, 3. Oktober 2008

Harold Melvin & The Blue Notes: Now Is The Time

Harold Melvin & The Blue Notes werden wohl auf Ewig im kollektiven Musikgedächtnis bleiben mit ihren Hits Don't Leave Me This Way [anhören] und If You Don't Know Me by Now [anhören], die beide von den Architekten des Philly-Sounds Kenny Gamble und Leon Huff geschrieben wurden. Wer sich traut, kann ja mal hier klicken:

Es fällt schwer, sich solche Titel unvoreingenommen bis zum Ende anzuhören, da der Zugang durch häufiges Hören oder schlechte Cover-Versionen und den damit verbundenen Assoziationen verbaut ist. Nach dem Da-da-da-daa von Beethovens Fünfter gehen ja auch viele schon wieder nach Hause. Manchmal lohnt es sich aber, doch noch länger zu bleiben.

Harold Melvin & The Blue Notes - Now Is The Time

Zum Glück ist mir dieses weniger bekannte, eher späte Werk der Blue Notes in die Hände gefallen. Da ist kein einziges berühmtes Stück drauf, so dass ich jedes zum ersten Mal hören konnte. Auch wenn nicht alle gut sind und natürlich keines an die 5. Sinfonie herankommt, ist Now Is The Time sehr gelungen und ein unverbrauchtes Stück Sound of Philadelphia.

RatingHigh.png Harold Melvin & The Blue Notes: Now Is The Time (1977)
ABC Records #AA-1041 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Stevie Wonder: My Cherie Amour

My Cherie Amour von 1969 ist insgesamt ein eher mittelmäßiges Album von Stevie Wonder. Der hat aber mit 10 Nummer-1-Hits, über 70 R&B-Chart-Einträgen und mehr als 25 Alben so viel produziert, dass halt nicht alles perfekt sein kann.

Stevie Wonder - My Cherie Amour

Neben dem Titelsong, den er für seine damalige Freundin geschrieben hat, ist vor allem Yester-Me, Yester-You, Yesterday [anhören] in Erinnerung geblieben:

Seine Version von Light My Fire [anhören] ist dagegen eher Füllmaterial, das man nicht unbedingt vermisst hätte. Interessant ist aber, dass auch das zweite sehr bekannte Cover des Doors-Überhits mit José Feliciano [anhören] ebenfalls von einem Blinden gesungen wurde.

ManDoc.pngKüchenpsychologisch betrachtet wird damit vielleicht dem Wunsch nach Augenlicht Ausdruck verliehen. Auch ein Weg, mit der Behinderung umzugehen.

Ganz hinten in der Tracklist versteckt sich noch ein kleiner Geheimtipp: die ganz und gar unpeinliche Ballade Angie Girl [anhören]. Balladen sind zwar immer so eine Sache, aber sich halbironisch von den ruhigeren Teilen seines Gesamtwerks zu distanzieren, indem man sie wie die Red Hot Chili Peppers leicht verschämt Salads statt Ballads nennt, ist auch keine Lösung.

RatingMedium.png Stevie Wonder: My Cherie Amour (1969)
Tamla Records #TS 296 (LP) [mehr...]
«Mmmh...»

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