Nachbarblog Fullundie weist auf ein interessantes Special der Detroit Free Press anlässlich des 50jährigen Motown-Jubiläums hin:
Neben 50 Videos über Motown Records, dessen Geschichte und über die Künstler gibt es Features, Fotogalerien und weiteren gut recherchierten Multimedia-Schnickschnack. Für lange Nachtdienste der ideale Zeitvertreib...
Joe Hinton war in diesem Fall ganz vorne dabei, nämlich als früher R&B-Star. Er wurde 1929 geboren und veröffentlichte mit Funny (How Time Slips Away) [anhören] vier Jahre vor seinem Tod seinen bekanntesten Hit.
Hinton wurde nur 37 Jahre alt. Er starb an Hautkrebs.
Der Song wurde von Country-Legende Willie Nelson geschrieben, funktioniert aber auch in der Soul-Version ganz gut. Leider habe ich «in meinem Land» keinen Zugriff auf das Video des sonst so zuverlässigen Lieferanten YouTube. Darum hier ein Ersatz:
Wenn «mein Land» Iran, China oder DDR heißen würde, wäre ich nicht überrascht. Aber so... Schäuble, übernehmen Sie!
Joe Hinton: Funny (How Time Slips Away) / You Gotta Have Love (1964)
Backbeat Records #541 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»
Hier mal eine echte Rarität: The Train To Soulville von den Dynamics wurde nie veröffentlicht (ehrlicherweise muss man sagen: nicht ganz ohne Grund) und als solches ist diese Seven-Inch nicht käuflich zu erwerben.
Rar, unveröffentlicht, nicht käuflich und limitiert sind dabei die Reizworte, auf die der Sammler immer anspricht/hereinfällt.
Die unveröffentlichten Aufnahmen von 1964 lagen in irgendeinem Keller herum und wurden nun von Ron Murphy von Sound Enterprises auf Vinyl gepresst. Man erhält eine Kopie als Geschenk, wenn man das virtuelle Museum Soulful Detroit.com mit einer kleinen Spende unterstützt. Die Webseite wurde an anderer Stelle bereits vorgestellt.
The Dynamics: The Train To Soulville / Instrumental (1964)
Soulful Detroit Records #SD-1 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»
Anlässlich des 50. Jubiläums von Motown Records fuhr Guardian-Reporter Luke Bainbridge nach Detroit, um sich vor Ort auf Spurensuche zu begeben.
Das Ergebnis seiner Reise ist ein lesenswerter Artikel über die Geschichte von Motown (inkl. Interview mit Smokey Robinson) und über den Label-Gründer Berry Gordy Jr.:
Letzterer versuchte sich zunächst als Boxer, wechselte dann jedoch das Fach, nachdem er erkannte: «young fighters who were 23 but looked like 50, all scarred and beat up... then I saw the musicians who were 50 and they looked [like] 23.» Welche Musiker das waren, bleibt sein Geheimnis. Heute wäre er angesichts von Amy Winehouse und Konsorten sicherlich beim Boxen geblieben...
Neben dem Artikel, in dem es auch um die Stadt Detroit geht, brachte Bainbridge eine kleine Video-Reportage mit Zeitzeugen-Interviews und Musik-Ausschnitten mit:
Noch mehr über die Stadt selbst, die in den längst vergangenen Erfolgsjahren der Automobilindustrie boomte und sich heute verzweifelt um einen Strukturwandel bemüht, gibt's auf shrinkingcities.com:
Das Forschungs- und Austellungsprojekt «Schrumpfende Städte» der Kulturstiftung des Bundes beschäftigt sich mit urbanen Schrumpfungs-Prozessen und Handlungsstrategien, verlassene Regionen wiederzubeleben.
Weltweit ist etwa jede vierte Stadt von Abwanderung betroffen. Die Gründe dafür und die sozialen, kulturellen und nicht zuletzt wirtschaftlichen Folgen wurden exemplarisch anhand ausgewählter Regionen untersucht. Strategien, diesen Prozess aufzuhalten, wurden in dem Projekt für Regionen im Osten Deutschlands entwickelt.
Welche Auswirkungen die Suburbanisierung für die Innenstädte haben kann, sieht man in einem Video [ansehen], das eine minutenlange Autofahrt durch Detroit zeigt: ganze Straßenzüge mit verlassenen und verbretterten Häusern, brachliegende Grundstücke, kein Mensch weit und breit.
Auf shrinkingcities.com heißt es: «Wer Detroit besucht, muss sich auf dystopische Szenerien gefasst machen. Sein krasser Niedergang ist längst in die Lehrbücher der Stadtplanung eingegangen.» So mussten sich die verbliebenen Bewohner selbst helfen, indem sie z.B. die Beleuchtung von Straßen, die Müllabfuhr und sogar Aufgaben der Polizei selbst übernahmen.
Überflüssig zu erwähnen, dass in einem solchen Klima Kriminalität, Vandalismus und Gewalt nicht lange auf sich warten lassen. Motown Records kehrte der Stadt übrigens schon 1972 den Rücken und verlegte seinen Firmensitz nach Los Angeles. Man versprach sich davon u.a. einen erfolgreichen Einstieg ins Filmgeschäft. An die goldenen Detroit-Zeiten in den 1960er-Jahren konnte das Label jedoch nicht mehr anknüpfen.
Party Is A Groovy Thing – wer kann da schon widersprechen? Zumindest, wenn selbige von Musik wie dieser begleitet wird. Mit dem Sound of Philadelphia kann der Herr DJ nämlich eigentlich nicht viel verkehrt machen.
Die heiligen Hallen, in denen Zeugs wie dieses ersonnen und über 160 Gold- und Platin-Alben produziert wurden, sehen heute so aus:
Die Sigma Sound Studios waren die zweite Produktionsstätte in den USA, die Multitracking mit 24 Spuren anbot. Gegründet wurde die Firma 1968 von Joe Tarsia. Was dabei herauskam, hört man hier:
Und wenn der Pilot sich nicht verfliegt oder anderweitig Mist baut, bin ich schon in ca. zwei Wochen in Philadelphia und guck mir ein paar Straßen weiter Philadelphia International Records an. Cool.
People's Choice: Party Is A Groovy Thing / Asking For Trouble (1975)
Philadelphia International Records #PIR 3043 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Mit der 111. Platte bekommt jetzt auch endlich mal Mr. DynamiteJames Brown einen Platz in der Sammlung. Seine Alben, vor allem die auf King Records veröffentlichten LPs aus den Sechzigern, sind nahezu unerschwinglich und erzielen – drei, zwei, eins, meins – Verkaufspreise um etwa 200 US$. Daher hier erstmal eine (eher mäßige) Seven-Inch für eine Handvoll Euro.
Im Rahmen eines Medleys kann man das Stück bei YouTube ansehen. Und los geht die wilde Fahrt:
Der Typ ist tatsächlich unglaublich. Oh, und ich hätte bitte auch gern so ein Halsband...
James Brown: I Can't Stand Myself / There Was A Time (1967)
Polydor Records #59 163 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»
Ganz wichtig und den Sound des Memphis/Southern Soul definierend war die Studiomusiker-Truppe Booker T & The MG's. Auf fast allen Stax/Volt-Aufnahmen sind sie zu hören und sind damit ungefähr das, was die Funk Brothers für Motown waren.
Mitglieder waren Steve Cropper (Gitarre), Lewis Steinberg (Bass, später ersetzt durch Donald Dunn), Al Jackson, Jr. (Schlagzeug) und Booker T. Jones (u.a. Orgel).
Daneben waren Booker T & The MG's aber auch eine sehr erfolgreiche Instrumental-Rockband, die eigene Sachen veröffentlichte. Darunter das jedem bekannte Green Onions [anhören]:
Sie nahmen auch eigene Alben auf, z.B. eine Instrumental-Version vom Beatles-Klassiker Abbey Road. In Anlehnung an die Stax-Adresse nannten sie die LP McLemore Avenue.
Booker T & The MG's: Time Is Tight / Johnny, I Love You (1969)
Stax Records #28 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Wegen Smiling Faces Sometimes [anhören] werden The Undisputed Truth manchmal als One-Hit-Wonder abgestempelt. Aber immerhin haben sie bei Motown (bzw. Gordy) und später auf Whitfield Records ein halbes Dutzend Alben veröffentlicht. Und auch ihr Look setzte Maßstäbe.
Einfach, weil die Jungs so geil sind: Hier nochmal ein Video aus Soul Train zu Ma, das auf ihrem großartigen Album Higher Than High drauf ist.
Die Single Lil' Red Ridin' Hood weiß ebenfalls zu gefallen. Warum die Band nicht erfolgreicher war, ist angesichts von Highlights wie z.B. You + Me = Love und Texten wie dem folgenden ein Rätsel:
Sixteen women on my bedside / Waiting for me to come back alive. [...] Overload / My body can't take no more. Can't take no more / Heart attack for sure. / Rest is the only cure.
Nachdem der Erfolg ausblieb, löste sich die Band schließlich 1981 auf.
The Undisputed Truth: Lil' Red Ridin' Hood / Big John Is My Name (1973)
Tamla Records #96 097 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Gibt es eigentlich auch schlechte Songs von Marvin Gaye? Ich glaube nicht. Ain't That Peculiar [anhören] ist ebenfalls stark.
Geschrieben hat's – wie so oft – der begnadete Songwriter und Sänger Smokey Robinson, zusammen mit dem Miracles-Gitarristen Marv Tarplin. Laut allmusic.com ist das Riff inspiriert von Bill Doggetts Instrumental-Hit Honky Tonk [ansehen].
Toll auch seine Performance mit A capella-Einlage, die bei YouTube zu finden ist:
In den Billboard-Charts schaffte es das Stück 1965 bis auf Platz 8, war also nicht unbedingt Gayes größter Hit. Ein Titan ist er natürlich trotzdem.
Marvin Gaye: Ain't That Peculiar / She's Got To Be Real (1965)
Tamla Records #54122 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Der des Plattensammelns uncoolerer Schwester im Geiste, der Philatelie, wird hier mit Eddie Floyds Memphis-Soul-Klassiker Rare Stamps Reverenz erwiesen.
Highlights sind u.a. die bereits als 7-Inch in der Sammlung vorhandenen Titel Knock On Wood [anhören], Bring It On Home To Me [anhören] und Big Bird [anhören]. Schön ist auch die Ballade This House [anhören]:
Eddie Floyd: Rare Stamps (1969)
Stax Records #2011 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»
Stevie Wonder kann tatsächlich auf ein beeindruckendes Werk zurückschauen. (Das heißt, streng genommen kann er das nicht...)
Auf diesem in limitierter Auflage veröffentlichten 3-LP-Set sind einige Hits, überwiegend jedoch eher weniger bekannte Songs enthalten. Ob die Welt jetzt aber noch eine Cover-Version von Bob Dylans Blowin' In The Wind braucht, sei mal dahingestellt. Insgesamt dennoch ein gutes Album.
Stevie Wonder: Looking Back (1977)
Motown Records #M-804LP3 (3LP) [mehr...]
«Woo hoo!»
Auf dieser Single beweisen die Supremes, dass es auch ohne Diana Ross geht. Diese hat sich Ende 1969 zu einer Solokarriere entschieden. Stattdessen übernimmt Jean Terrell hier den Lead-Gesang.
Auch das für die meisten Supremes-Hits verantwortliche Songwriter-Trio Holland-Dozier-Holland ist hier nicht mehr dabei.
Der Song wurde der größte Erfolg der Supremes in der Post-Ross-Phase. Gleichzeitig war es der letzte Top-Ten-Hit des Trios, das in den Sechzigern neben den Beatles eine der kommerziell erfolgreichsten Bands überhaupt war.
Die B-Seite Nathan Jones [anhören] hört sich ein wenig nach Musical an und ist nicht so meine Tasse Tee.
The Supremes: Stoned Love / Nathan Jones (1976)
Tamla Records #TMG 1046 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
MP3 und Vinyl verhalten sich Image-technisch wie Junk Food zu Bio-Vollwertkost. Den praktischen Nutzen von digitaler Musik wird man aber kaum bestreiten können. Und wer manche seiner auf Platte gepressten Stücke auch mal beim Joggen oder im Auto hören möchte, kommt um die Digitalisierung seiner Schallplatten nicht herum.
Dazu benötigt man lediglich ein Kabel, um die Stereo-Anlage mit dem Rechner zu verbinden. Aufnahme- und Audiobearbeitungs-Software gibt es für verschiedene Betriebssysteme kostenlos im Internet. Hier werden Audiograbber zum Aufnehmen und Audacity zum Nachbearbeiten verwendet.
1. Stereo-Anlage mit dem Rechner verbinden Man benötigt dazu ein Kabel mit 2x Cinch an 3,5mm Klinke. Die Cinch-Anschlüsse (rot und weiß, links im Bild) kommen an den Line Out-Ausgang der Stereo-Anlage, die Klinke (rechts im Bild) an den Mikrophon- oder Line In-Eingang des Rechners.
Wer sich ein wenig auskennt und weiß, an welchem Ende der Lötkolben heiß wird, kann sich so etwas sicherlich auch schnell selbst basteln. Anleitungen dazu kann man vermutlich via Akustikkoppler aus dem BTX beziehen.
2. Schallplatte aufnehmen Nachdem die Stereo-Anlage mit dem PC verbunden wurde, kann die Aufnahme gestartet werden:
Audiograbber starten.
Im Datei-Menü «Line-Aufnahme» wählen und dann den Button für «Aufnahme starten» anklicken.
Platte abspielen.
Zum Beenden der Aufnahme auf den «Stopp»-Button klicken.
Die erste Seite der Platte wird somit am Stück in einer (je nach Sample-Rate mehrere Hundert Megabyte) großen unkomprimierten Audio-Datei gespeichert (Dateiendung: .wav). Dazu muss die Option «Stücke nicht trennen» gewählt sein.
Software: z.B. Audiograbber für Windows (kostenlos).
3. Audiodaten nachbearbeiten Im nächsten Schritt wird die unhandliche große Wave-Datei in mehrere Tracks aufgeteilt und die einzelnen Musikstücke in das platzsparende MP3-Format umgewandelt.
Audacity starten und die soeben mit Audiograbber aufgezeichnete Wave-Datei öffnen.
Ggf. Knistern und Rauschen entfernen: Im Effekt-Menü den Befehl «Rauschentfernung» wählen.
Ggf. stumme Passagen löschen: mit der Maus einen Track grob markieren und die Tastenkombination «Strg+E» drücken. Der markierte Bereich wird nun auf den gesamten Bildschirm vergrößert. Mit der Maus die zu löschende Passage (z.B. das Knistern am Anfang oder Ende des Tracks) markieren und mit der Taste «Entf» löschen. Mit «Strg+F» wird wieder die gesamte Aufnahme im Bildschirm angezeigt und man kann sich an das Zurechtstutzen des nächsten Tracks machen.
Schnittmarken setzen: den Cursor zwischen zwei Tracks positionieren und die Tastenkombination «Strg+B» drücken.
Tracks als MP3-Dateien speichern: Sind alle Schnittmarken gesetzt, wird im Datei-Menü der Befehl «Mehrere Dateien exportieren» und dann die Option «Tondaten vor der ersten Textmarke mit einschliessen» (sonst würde der erste Track übersprungen) gewählt.
Als Exportformat kann OGG oder (sofern der entsprechende Encoder installiert wurde, siehe Hinweis auf der Audacity-Homepage) MP3 gewählt werden.
Software: z.B. Audacity für Windows, Linux und Mac (kostenlos).
Das war's auch schon. Die entstandenen MP3-Dateien können jetzt noch mit entsprechenden Metadaten (Tags) versehen werden, damit man sie auf dem Rechner oder dem iPod leichter wiederfindet.
W.B.: «Und Daumen hoch nach oben.» W.R.: «Nach oben? Nee, dafür nach unten.» W.B.: «Ich halte ihn nach oben. Ebüp. Und sage diesmal zicke-zacke, zicke-zacke hoi hoi hoi.»
Ihr einziger größerer Hit war das ebenfalls in der Sammlung vorhandene Do It Any Way You Wanna [anhören], das es durchaus mit T.S.O.P. (The Sound of Philadelphia) [anhören] von MFSB aufnehmen kann.
Von der Großartigkeit ihrer Single Boogie Down USA kann man sich in o.a. Video überzeugen. Und auch die B-Seite Are You Sure kann was. Groovy!
People's Choice: Boogie Down USA / Are You Sure (1976)
Philadelphia International Records #PIR 4087 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Und noch 'ne Live-LP, diesmal von Otis Redding. Der trat 1966 in Los Angeles im Whisky A Go Go auf, die Aufnahmen wurden dann 1968 postum auf Platte veröffentlicht.
Von Smokey Robinson und den Miracles gibt es den Song Going To A Go-Go [anhören]. Damit ist der Club am Sunset Boulevard gemeint.
Der Club Whisky A Go Go wurde von einem ehemaligen Polizisten gegründet. Dies bewahrte die Einrichtung jedoch nicht vor Ausschreitungen im Rahmen der Sunset Strip Riots, die in den Sechzigern zwischen Polizei und Jugendlichen stattfanden.
Auf dem Album werden u.a. Respect [anhören], Papa's Got a Brand New Bag und (I Can't Get No) Satisfaction [anhören] zum Besten gegeben. Mehr von Otis Redding gibt's bei YouTube. Das Video zeigt – live und in Farbe – einen Auftritt Reddings in Monterey.
Otis Redding: Otis Redding In Person At The Whisky A Go Go [live] (1968)
Atco Records #SD 33-265 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»
THE SNAPBACK, ISSUE 1
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I created Soul Sides 20 years ago because I wanted an outlet to write about
my favorite records. The blog era feels bygone — and I clearly stopped
regularl...
THE 196th MIX FOR FSVB
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Here's the 196th Mix Selection for F.S.V.B, it a "Chic Song Special" its
Presented by Mike Pantelli and it Features some Great Tracks Written and
Prod...