Eine der besten Samstag-Nacht-Nummern ist Another Saturday Night [anhören] von Sam Cooke. Damit kann diese Single nicht mithalten. In der Reihe der bisher in der Sammlung vorhandenen Eddie Floyd-Singles ist On A Saturday Night [anhören] nämlich die schwächste.
Es spricht aber für ihn, dass die Platte insgesamt immer noch überdurchschnittlich ist. So entwickelt sich Eddie Floyd immer mehr zu einem meiner Lieblingsinterpreten. Auch Quentin Tarantino scheint einiges von ihm zu halten und hat Good Love, Bad Love [ansehen] in den Death Proof-Soundtrack aufgenommen.
Bei YouTube gibt's leider nicht so furchtbar viel von Eddie Floyd, daher hier ein zufällig ausgewähltes Video. Er singt This House, zu sehen ist – ein Haus.
Eddie Floyd: On A Saturday Night / Under My Nose (1967)
Stax Records #45-233 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»
One day he left Georgia / Wisconsin bound. But he didn't get to sing that night, / The plane he was in went down.
Bell erzählt darin die Lebensgeschichte von Otis Redding, der 1967 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Er wurde nur 26 Jahre alt. Mit an Bord waren neben dem Piloten auch Mitglieder seiner Begleitband The Bar-Kays, die den Absturz ebenfalls nicht überlebten.
Every Man Oughta Have A Woman [anhören] kann da zwar nicht ganz mithalten, dennoch ist diese Single ein Pflichtkauf.
William Bell: Every Man Oughta Have A Woman / A Tribute To A King (1968)
Stax Records #45-248 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
In einer Umfrage des Top-Irgendwas- und Listen-affinen Rolling Stone Magazine unter 179 Musikexperten wurden jetzt die 100 besten Sänger/Sängerinnen aller Zeiten ermittelt:
Platz 1 belegt völlig zu Recht Aretha Franklin (Laudatio von Mary J. Blige). Da kommt einem irgendwie der alte Bürgerrechtler-Spruch «I saw God and She was Black» in den Sinn...
Unter den Top 10 sind insgesamt 7 Künstler aus dem Bereich R&B/Soul, hauptsächlich der 1960er und 70er-Jahre, vertreten: Aretha Franklin, Ray Charles, Sam Cooke, Marvin Gaye, Otis Redding, Stevie Wonder und James Brown verweisen u.a. Paul McCartney, Mick Jagger und Elton John auf die hinteren Plätze. Der fürchterliche Bob Dylan landete zum Glück nur auf Rang 7. Und Axl Rose immerhin auf einem respektablen 64. Platz – herzlichen Glückwunsch!
Nach einigen Off-Topic-Beiträgen nun zurück zum Thema:
Der großartige Stax-GitarristSteve Cropper schrieb 1966 zusammen mit Eddie Floyd den Hit Knock On Wood [anhören]. Wie zuvor bereits erwähnt, taten die beiden dies in dem gleichen Motel, auf dessen Balkon Martin Luther King erschossen wurde.
Cropper ist wohl einer der berühmtesten Soul-Gitarristen. Als Gründungsmitglied der Stax-HausbandBooker T. & The M.G.'s hat er den Sound des Memphis Soul entscheidend geprägt.
Booker T. & The M.G.'s kennt man u.a. von dem Instrumental-Hit Green Onions [ansehen].
Die B-SeiteGot To Make A Comeback [anhören] ist eine okaye Ballade, die einen jetzt nicht unbedingt vom Hocker reißt.
Eddie Floyd: Knock On Wood / Got To Make A Comeback (1966)
Stax Records #45-194 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Mit Gemüse kann man (außer es zu essen) so manches anstellen, einiges davon ist sogar jugendfrei. Zum Beispiel das Schnitzen von Musikinstrumenten aus Rettich, Möhren und was die Grünzeugabteilung japanischer Supermärkte sonst noch so hergibt:
Wenn die Fraunhofer Gesellschaft etwas anpackt, kommt dabei nicht nur Nischen-Forschung wie Adaptronik, Food Chain Management oder Hochleistungskeramik heraus. Auch praktische und sehr alltagstaugliche Dinge wurden dort ersonnen, z.B. das MP3-Format zum Komprimieren von Audiodaten.
Eine der ersten MP3-Anwendungen war übrigens ein automatisches System für Fahrgastinformationen im öffentlichen Personennahverkehr (Haltestellenansagen). Zweifellos nützlich, aber im Vergleich zu iPod & Co. eher unglamourös.
Jetzt gibt es mit Mufin(Music Finder) wieder etwas Neues von den Fraunhofer-Musikforschern: eine Musik-Entdeckungsmaschine (in Zusammenarbeit mit der Firma Magix). Anders als z.B. bei Last.fm basieren die Empfehlungen auf dem Klang von Musikstücken, die man mag. Dazu analysiert Mufin die Klangstruktur von Songs, erstellt eine digitale Signatur («Essenz») und schlägt Musik vor, die ähnlich klingt, also eine ähnliche Signatur hat.
Der Vorteil ist, dass die Empfehlungen nicht von der «Schwarmintelligenz» der Nutzer abhängen, die einzelne Tracks mit Schlagworten versehen. Tags wie «seen live» oder «finde ich doof» sind halt nicht sehr hilfreich, wenn darauf basierend Empfehlungen für neue Musik erstellt werden, die einen interessieren könnte.
Wieder ein Zug, der ohne die Majors der Plattenindustrie abgefahren ist, die ihre letzte Energie lieber für das Verteidigen ihres bröckelnden Imperiums aufwenden und die (abgesehen von immer neuen Kopierschutz-Verfahren) kaum noch Innovatives zu bieten haben. Nun ist geistiges Eigentum ein schützenswertes Gut, das man natürlich auch verteidigen darf. Dass man aber auch souveräner auf neue Zeiten reagieren und dabei gleichzeitig profitieren kann, ohne die Fans zu verprellen, machen die Komiker von Monty Python vor: Sie haben es aufgegeben, gegen bei YouTube eingestellte Clips vorzugehen. Stattdessen bieten sie ihre Sketche in höherer Qualität nun selbst im Internet an und machen damit für ihre Kauf-DVDs Werbung – auf YouTube.
Man gibt z.B. einen Song ein und Mufin erstellt automatisch Playlisten mit Stücken, die dazu passen. Die Trefferquote ist dabei erstaunlich hoch. Tracks, die man noch nicht als MP3-Datei hat, können angespielt und bei Bedarf online gekauft werden. Mufin gibt es als Online-Version, als eigenständige Windows-Software, als iTunes-Plugin und als Facebook- oder MySpace-Anwendung – dazu kommt noch das mittlerweile übliche Community-Gedöns.
Ob sich das neue Angebot am umkämpften Markt behaupten kann, bleibt abzuwarten. Technisch ist Mufin jedenfalls sehr interessant, auch wenn es die persönliche Empfehlung von Gleichgesinnten oder Anspieltipps vom Plattenmann um die Ecke nicht ersetzen kann. Wäre ja auch schlimm.
Mufin.com: Musik-Entdeckungsmaschine mit klangbasierten Empfehlungen. Weitere Informationen gibt es im Mufin-Blog.
Einen Mitschnitt gibt es mittlerweile auf DVD, z.B. bei Amazon. Auf YouTube findet man zahlreiche Ausschnitte daraus, z.B. von Otis Redding [ansehen], Booker T. & The M.G.'s [ansehen], Arthur Conley [ansehen] oder Sam & Dave, die hier eine Cover-Version von Sam Cookes Soothe Me zum besten geben:
Die Songwriter hinter Sam & Dave waren David Porter und Isaac Hayes, die auch deren größten Hit Soul Man [anhören] geschrieben haben.
Die B-SeiteI Can't Stand Up For Falling Down wurde dagegen von Homer Banks komponiert. Am bekanntesten ist der Song in der Version von Elvis Costello [anhören].
Sam & Dave: Soothe Me / I Can't Stand Up For Falling Down (1967)
Stax Records #45-218 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Wer hatte mehr Nummer-Eins-Hits als die Beatles, die Beach Boys, die Rolling Stones und Elvis Presley zusammen? Es ist wohl die erfolgreichste und gleichzeitig unbekannteste Band der Welt, deren Name zu erraten selbst für die Millionen-Frage bei Günther Jauch viel zu schwierig wäre: Antwort F, die Funk Brothers, wäre die richtige Lösung.
Die Funk Brothers waren bzw. sind eine Gruppierung von Studiomusikern, die von 1959 bis zum Umzug des Labels nach Los Angeles 1972 in einem winzigen Keller eines unscheinbaren Wohnhauses in Detroit, dem Studio A, einen Großteil der Motown-Tracks eingespielt haben – und deren Namen kaum Erwähnung fanden.
Auf der DVD kommen die Musiker zu Wort und es gibt Beiträge zu bereits verstorbenen Bandmitgliedern, darunter Größen wie der Pianist Earl Van Dyke und der (posthum) häufig als bester Bassist aller Zeiten bezeichnete James Jamerson. Letzterer hat auch die World's Prettiest Bassline zu verantworten (auf Darling Dear [ansehen] von den Jackson 5).
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Allan Slutsky (für den Namen kann er nichts, für das kaum weniger zweideutige Autoren-Pseudonym Dr. Licks dagegen schon). Darin werden Einblicke in die Entstehungs-Geschichte von zahllosen Welthits und in die Arbeitsweise von Motown gewährt.
Zusammengefasst: in fünf Minuten einen Hit machen müssen, miese Bezahlung, Aufnahme-Sessions bis tief in die Nacht – und Ruhm und Geld ernten die Sänger (bzw. Berry Gordy). Eine Stellenausschreibung, auf die normalerweise keine hochqualifizierte Musikfachkraft reagieren würde. Bemerkenswerterweise sagen aber alle im Film gefragten Musiker, dass es eine tolle Zeit gewesen sei: «We had fun».
Auch Anekdoten werden zum Besten gegeben (und nachgestellt), z.B. von den Aufnahmen zu Marvin Gayes What's Going On. Gaye gefielen die (anspruchsvollen) Basslinien noch nicht so richtig. Er schlug vor, James Jamerson solle kommen und sein Glück mit dem Bass-Part versuchen. Der wurde auch sofort herangeschafft – direkt aus der Kneipe. Jamerson war noch so voll, dass er sich nicht aufrecht halten konnte und seine Kollegen fürchteten, er könne vom Hocker fallen. Also spielte er seinen Part auf dem Studioboden liegend ein. Er machte dies – trotz seines Zustands und auf dem Rücken liegend – besser als manch anderer gestandener Bassist. Marvin Gaye war zufrieden. Und Jamerson starb im Alter von 45 Jahren an den Folgen seines Alkoholismus.
Dazu gibt's noch Konzertausschnitte von einem Wiedersehens-Treffen in Detroit und eine Bonus-Disc mit Zusatzmaterial, u.a. Kurzbiographien der wichtigsten Mitglieder. Insgesamt eine längst überfällige Würdigung von äußerst unterbewerteten Musikern.
Eddie Floyd zum Dritten: Als Mitglied der Falcons hatte er großen Anteil an der Erfindung des Soul, mit Big Bird [anhören] hatte er einen seinen größten Hits.
Ob der gleichnamige große gelbe Vogel aus der Sesamstraße (hierzulande bekannt als «Bibo») nach diesem Song benannt wurde, ist nicht bekannt.
Auch dieses Video wurde bereits vorher schon mal gepostet. Aufgrund der Großartigkeit des Songs sei dies jedoch erlaubt. (Das Video ist leider nicht mehr verfügbar, darum hier eine crappy Live-Version.)
Die Leute von Atari, die das Autorennspiel Test Drive Unlimited gemacht haben, scheinen Eddie Floyd ebenfalls zu mögen: das Stück kommt in dem Soundtrack des Spiels vor.
Eddie Floyd: Big Bird / Holding On With Both Hands (1968)
Stax Records #45-246 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Mit Soul Man [anhören] veröffentlichte das Duo Sam & Dave einen der bekanntesten Soulmusik-Songs überhaupt, den viele wahrscheinlich in der Blues Brothers-Version vor Augen/Ohren haben. Weniger bekannt ist vielleicht, dass das Stück von Isaac Hayes und David Porter geschrieben wurde.
Albert King ist neben B.B. King und Freddie King einer der heiligen drei Könige des Blues. Einen Eindruck bekommt man in diesem YouTube-Video von The Grass Ain't No Greener (On The Other Side of The Track), einer schönen Variante von «die kochen auch nur mit Kaffee»:
(I Love) Lucy und You're Gonna Need Me [anhören] können ebenso überzeugen. Seine Stromgitarre ist übrigens die Gibson Flying V, die auch Jimi Hendrix und Metallicas Kirk Hammett benutz(t)en.
Seine Art Gitarre zu spielen hat zahlreiche Musiker beeinflusst, darunter Stevie Ray Vaughan und Eric Clapton. God Save the King!
Albert King: (I Love) Lucy / You're Gonna Need Me [Promo] (1968)
Stax Records #14109 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Etwas voreilig aufs «Bieten»-Knöpfchen gedrückt und schon gelangte diese Eddie Floyd-Single – eher aus Versehen – in meine Sammlung. Eigentlich versuche ich immer, mehrere Platten (vor allem Singles) von einem Anbieter zu ersteigern, um das Versandkosten/Artikelpreis-Verhältnis in einigermaßen vernünftigem Rahmen zu halten. Hier ist es mit 1:2 etwas ungünstig ausgefallen, aber der Anbieter hatte sonst leider nur Schlager im Angebot.
Der Kauf hat sich dennoch gelohnt, denn das Sam Cooke-Cover Bring It On Home To Me [anhören] ist ziemlich gelungen, was nicht zuletzt am großartigen Bass liegt (vermutlich gespielt von Donald Dunn):
I'll give you jewelry, and all my money, / And that ain't all now, honey, I'll do for you, / If you just bring your sweet loving on home to me.
In der «Related Videos»-Spalte auf YouTube findet man auch eine Live-Darbietung im Duett mit Duffy [ansehen], von der ich jetzt nicht ganz so viel halte (weder von Duffy noch von der Darbietung, die unter unvermeidlichem Put your hands together-Quatsch leidet).
Duette gehen meist in die Hose, außer natürlich bei Kiki Dee und Elton John – deren exzentrische Hosen im Video [ansehen] über jeden Zweifel erhaben sind.
Eddie Floyd: Bring It On Home To Me / Sweet Things You Do (1968)
Stax Records #23 958 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
Oft gecovert (u.a. von Prince, Dionne Warwick und den Sugababes), nie erreicht: Betcha By Golly, Wow [anhören] von den Stylistics, die wohl einen der coolsten Bandnamen überhaupt haben. Musikalisch kommen sie zwar nicht ganz an die Delfonics heran. Dennoch sind die Hochzeiten, auf denen dieser Song gespielt wird (und solche Anzüge getragen werden), wahrscheinlich nicht die schlechtesten.
(Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, was der Songtitel bedeuten soll.)
Geschrieben wurde der Titel von Thom Bell, neben Kenny Gamble und Leon Huff der große Songwriter des Philly Soul.
Im Erfolgsfall kann man dann ca. neun Monate und 16 Jahre später die Platte umdrehen, das Stück You're A Big Girl Now [anhören] (vor-)spielen und sich gemeinsam wundern, wie schnell doch die Zeit vergeht.
Der größte Hit der Stylistics war You Make Me Feel Brand New [anhören], das Platz 2 in den Billboard-Charts erreichte.
The Stylistics: Betcha By Golly, Wow / You're A Big Girl Now (1971)
Amherst Records #AM-51 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»
THE SNAPBACK, ISSUE 1
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I created Soul Sides 20 years ago because I wanted an outlet to write about
my favorite records. The blog era feels bygone — and I clearly stopped
regularl...
THE 196th MIX FOR FSVB
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Here's the 196th Mix Selection for F.S.V.B, it a "Chic Song Special" its
Presented by Mike Pantelli and it Features some Great Tracks Written and
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