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Mittwoch, 31. Dezember 2008

Percy Sledge: Warm & Tender Soul

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50. Platte
Huch, schon wieder ein Jahr vorbei. Keine Angst, es werden keine guten Vorsätze gefasst oder Menschen des Jahres gekürt. Das erste Jahr, seit dieses Blog besteht (September 2008), klingt stattdessen still und leise mit einem kleinen Jubiläum aus. Dafür darf auch mal etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden: für 14,00€ hat die fünfzigste Platte in dieser Sammlung letztlich den Besitzer gewechselt. Und die ist tatsächlich jeden Cent wert – auch wenn kein eigentlicher Hit wie z.B. When A Man Loves A Woman dabei ist.

Percy Sledge - Warm & Tender Soul

ManHat.pngDie Blogbeiträge hängen den Plattenkäufen meist um drei bis vier Wochen hinterher. Zudem stimmt die Reihenfolge der Plattenkäufe und die Abfolge der entsprechenden Blog-Beiträge häufig nicht überein. Die Einkäufe Nr. 51 und 52 wurden z.B. schon vorher bebloggt.

Der Titel ist in zweierlei Hinsicht Programm: zum einen ist die auf der LP enthaltene Musik nicht treffender zu beschreiben, denn wärmer und weicher kann eine Soul-Platte kaum sein (ins Konzept passt auch die Farbtemperatur des Plattencovers). Zum anderen sprechen die Songtitel als WordCloud dargestellt eine deutliche Sprache (erzeugt mit Wordle.net):

Wordle.net

Mit Warm And Tender Love [anhören], Try A Little Tenderness [anhören] und Elvis Presleys Love Me Tender ist die Richtung klar definiert. Wie das im Einzelnen umgesetzt wird, ist durchaus abwechslungsreich.

So braucht sich die Platte hinter dem meist als erstes mit Percy Sledge in Verbindung gebrachten Album When A Man Loves A Woman nicht zu verstecken.

RatingHigh.png Percy Sledge: Warm & Tender Soul (1966)
Atlantic Records #SD 8132 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 28. Dezember 2008

The Elgins: Put Yourself In My Place / Darling Baby

Auch wenn Darling Baby [anhören] ein vergleichsweise großer Erfolg für die Elgins war: mir sagt das Stück nicht so zu. Eine eigene Meinung kann man sich mit der YouTube-Version bilden:

In den Billboard-Pop-Charts stieg die Single bis auf Platz 72 (R&B-Charts: Platz 4). Etwas besser ist da schon die andere Seite mit Put Yourself In My Place [anhören].

The Elgins - Put Yourself In My Place / Darling Baby

Der größte Erfolg der Band war Heaven Must Have Sent You [anhören], das es in der Disco-Version von Bonnie Pointer [anhören] (die Zweitjüngste der Pointer Sisters) sogar in die Top 20 schaffte.

RatingMedium.png The Elgins: Put Yourself In My Place / Darling Baby (1965)
VIP Records #25029 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Soulful Christmas: James Brown loves you

Nicht nur Motown und Stax haben Leichen in Form von Weihnachts-Specials im Keller.

ManHat.pngMotown: u.a. Merry Christmas von den Supremes, Someday At Christmas von Stevie Wonder und Christmas With the Miracles von Smokey Robinson & The Miracles.
Stax: «It's Christmas Time Again», u.a. mit The Mistletoe and Me von Isaac Hayes, I'll Be Your Santa, Baby von Rufus Thomas und Santa Claus Wants Some Lovin' von Albert King.

Auch James Brown – der ja als «Hardest Working Man in Show Business» eine gewisse Gemeinsamkeit mit Weihnachtsmann, Jesus & Co. hat – konnte etwas zu dem Thema beitragen:

Es gibt also doch hörbare Weihnachts-Popmusik. Schöne Feiertage!

Bible.pngJames Brown ist Weihnachten 2006 verstorben.

Montag, 22. Dezember 2008

Al King: On My Way / Reconsider Baby

Das Königreich Blues wird von mehreren Protagonisten mit dem adligen Nachnamen bevölkert: neben Freddie, Earl, B.B. und Albert u.a. auch der wenig bekannte Al King, der hier den von Lowell Fulson geschriebenen Blues-Klassiker Reconsider Baby vorträgt.

Al King - On My Way / Reconsider Baby

ManHat.pngUm es noch etwas unübersichtlicher zu machen: Dieser Song wurde auch von dem King (also Elvis) eingespielt [anhören]. Auch die Profis von allmusic.com haben mit den vielen Königen da so ihre Schwierigkeiten: «Telling these guys named Al King apart is like looking for a specific dune in the desert.» Einer von ihnen hat auch mal eine Single bei einem Label namens Sahara veröffentlicht...

Dieser Al King hier wurde 1926 als Alvin K. Smith geboren. Als Songwriter ist von ihm u.a. die einschlägige Zeile «I Ain't No Dentist/ But I'll Get Your Teeth Out Free» überliefert. Weniger eindrucksvoll ist diese Scheibe, die ganz okayen Blues bietet, aber mehr auch nicht.

RatingMedium.png Al King: On My Way / Reconsider Baby (1964)
Triad Records #501 (7in) [mehr...]
«Mmmh...»

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Smokey Robinson & The Miracles: The Tears Of A Clown

Einer der ganz großen Namen aus dem Motown-Umfeld ist William «Smokey» Robinson, der sowohl als Songwriter als auch (zusammen mit den Miracles) als Sänger einige Meilensteine des Detroit-Soul gesetzt hat.

Smokey Robinson & The Miracles - The Tears Of A Clown

ManHat.pngEiner der schönsten ist The Tracks of My Tears [anhören], das auf dieser LP leider nicht enthalten ist. Der größte ist My Girl [anhören], das für die Temptations ihr erster Nummer-1-Erfolg wurde. Das markante Gitarren-Thema stammt von Funk-Brothers-Gitarrist Robert White und muss in einem Atemzug genannt werden mit den mittlerweile fast schon zum Weltkulturerbe zählenden Riffs von Satisfaction, Smoke On The Water und Smells Like Teen Spirit.

Auf dieser Zusammenstellung vom britischen Zweitverwerter Music for Pleasure ist das relaxte I Can't Stand to See You Cry [anhören] besonders hervorzuheben:

Im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Down-Tempo-Nummern (Slow Jams) ist hier tatsächlich noch der Jam in Form einer kräftigen Basslinie zu hören, die in den zahllosen uninspirierten Weichspülern, die im Formatradio zu Tode gedudelt und als R&B verkauft werden, komplett fehlen und bei denen nur noch Down-Tempo übrig bleibt, das dann wie gequirlte ******* belanglos aus den Boxen quillt.

Weitere Höhepunkte auf dieser Platte sind das famose We've Come Too Far to End It Now [anhören] und das unbeschwerte I Don't Blame You at All [anhören]. Die Recycling-Versionen von You've Lost That Lovin' Feelin' und George Harrisons Sometimes sind dagegen weniger gelungen.

RatingHigh.png Smokey Robinson & The Miracles: The Tears Of A Clown (1972)
Tamla Records #MFP 50422 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

Sonntag, 14. Dezember 2008

Die Playlist des Bösen: Musik als Folterinstrument

In der taz und anderswo wurde kürzlich über eine zunächst skurril anmutende Foltermethode im «Kampf gegen den Terror» berichtet: Musik.

Geht man jedoch dieser Tage durch Kaufhäuser, Supermärkte oder weihnachtsmärktliche Fußgängerzonen, kann man sich in etwa vorstellen, was die Folter-Opfer da durchmachen müssen. Auch stau-erprobte Familienväter, deren Sprösslinge sich auf der Fahrt in den Sommerurlaub nur mit Rolf-Zuckowski-Kassetten halbwegs ruhigstellen lassen, werden eine Ahnung von der deletären Wirkung bestimmter Musik auf die geistige Gesundheit haben.

Im Gefangenenlager Guantánamo wurden Häftlinge u.a. mit Aerosmith, Limp Bizkit und Meat Loaf dauerbeschallt. Auch Titelmelodien von Kinderserien wie Barney the Purple Dinosaur und der Sesamstraße stehen auf der «Playlist des Bösen» (taz-Autor Arno Frank). Unter den verwendeten Songs sind Stayin' Alive von den Bee Gees, Born in the USA von Bruce Springsteen, Hell's Bells von AC/DC, Enter Sandman von Metallica und das famose March Of The Pigs von Nine Inch Nails:

Während Trent Reznor gegen die unmenschliche Verwendung seiner Musik juristisch vorgehen will, fühlen sich die manchmal arg pappnasigen Mitglieder von Metallica auch noch geehrt und sind stolz, auf diese Weise an der «Terrorbekämpfung» teilnehmen zu dürfen. Vollidioten...

ManHeadset.pngWeitere Informationen:
taz vom 13.12.2008: Folter durch Musik in Guantánamo
Excite.de: Musikfolter in US-Gefangenenlagern
Zero dB.org: Against Music Torture

Samstag, 13. Dezember 2008

Gladys Knight & The Pips: Stop Running Around / Guess Who

Gladys Knight ist sicherlich eine verdiente Soul-Sängerin. Im Rolling-Stone-Ranking der besten Sängerinnen und Sänger aller Zeiten landete sie nicht ohne Grund auf Platz 51 (von 100).

Gladys Knight & The Pips - Stop Running Around / Guess Who

Zu ihren schönsten Songs gehören Midnight Train to Georgia [anhören], I Heard It Through the Grapevine [anhören] und I've Got To Use My Imagination [anhören]:

Diese Single mit Stop Running Around und Guess Who [anhören] gehört leider nicht dazu.

RatingLow.png Gladys Knight & The Pips: Stop Running Around / Guess Who (1961)
Fury Records #1052 (7in) [mehr...]
«Laangweilig!»

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ein Hertz für Tiere: Cat Scratch Fever

Was die schnurrhaarigen vierbeinigen Gefährten außer Autolack zerkratzen und nach Goldfischen tauchen sonst noch so können, demonstriert dieser YouTube-Clip:

Auf manch einem TV-Sender hat man schon mit weniger Talent eine eigene Fernsehshow bekommen.

Sonntag, 7. Dezember 2008

The Staple Singers: Be What You Are / I Like The Things About Me

Der großartige Homer Banks hat (zusammen mit Carl Hampton und Ray Jackson) den Staple Singers mit Be What You Are [anhören] ein tolles Stück geschrieben, das es 1973 in den R&B-Charts auf Platz 18 schaffte.

The Staple Singers - Be What You Are / I Like The Things About Me

Die Staple Singers wanderten als (Gospel-)Gesangsgruppe von Label zu Label: United, Vee-Jay, Riverside, Epic, Stax, später dann Curtis Mayfields Curtom Records und schließlich Warner waren einige der Stationen. Ihre größten Erfolge hatten sie mit I'll Take You There [anhören] und Let's Do It Again, die beide Platz 1 in den Billboard-Charts erreichten.

RatingHigh.png The Staple Singers: Be What You Are / I Like The Things About Me (1973)
Stax Records #164 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Wilson Pickett: Land of 1000 Dances / Funky Broadway

Wilson Picketts Land of 1000 Dances [anhören] fehlt auf keinem Southern-/Memphis-Soul betonten Sampler.

Wilson Pickett - Land of 1000 Dances / Funky Broadway

Und mit seiner Live-Performance braucht er sich auch vor James Brown nicht zu verstecken:

Die B-Seite Funky Broadway ist mindestens ebenso gut. Daher lehnt sich Herr Manfred Sexauer, der in Nachrichten-Sprecher-Manier auf dem Picture-Sleeve posiert, auch nicht allzu weit aus dem Fenster wenn er in der von ihm präsentierten Reihe behauptet: «Das bleiben HitsShake, shake, shake!

RatingHigh.png Wilson Pickett: Land of 1000 Dances / Funky Broadway (1973)
Atlantic Records #10 287 (7in) [mehr...]
«Woo hoo!»

Montag, 1. Dezember 2008

Various Artists: Philly Sound – The Fantastic Sound Of Philadelphia

Inmitten der wilden Siebziger ist diese phänomenale Philly-Soul-Werkschau erschienen. Die Songs stammen überwiegend aus den Songwriter-Federn von Kenny Gamble und Leon Huff, die auch Freddie Scotts in diesem Blog schon mehrfach gepriesenes (You) Got What I Need geschrieben haben.

Various Artists - Philly Sound - The Fantastic Sound Of Philadelphia

Von den vielen Highlights, die hier versammelt sind, kann man gar nicht alle angemessen würdigen. Zu nennen sind mindestens die O'Jays, die u.a. mit Back Stabbers [anhören] und Love Train [anhören] vertreten sind.

ManHat.pngBack Stabbers zitiert Smiling Faces Sometimes [anhören] von Undisputed Truth. Und Love Train wird in einer Folge von Scrubs getagträumt.

Neben politisch angehauchten Songs wie Billy Pauls Am I Black Enough For You [anhören] und Gassenhauern wie T.S.O.P. und Dirty Ol' Man [anhören] von den Three Degrees machen auch die Trammps mit Where Do We Go From Here und Love Epidemic [anhören] eine gute Figur.

ManDoc.pngWenngleich ihr (natürlich völlig anders gemeinte) Love Epidemic heute in Zeiten von HIV/AIDS (www.welt-aids-tag.de) nicht mehr so unschuldig aus den Boxen schallen mag: «Spread the Love Epidemic / All Around the World. [...] There Will Be No Need for Medication, / Cause There Will Be No Disease or Contamination.»

Nicht zu vergessen Harold Melvin & The Blue Notes, deren If You Don't Know Me By Now man sich ruhig noch mal [anhören] sollte. (Warum, wurde an anderer Stelle schon kurz erläutert.)

Das von gesundem Selbstvertrauen zeugende Satisfaction Guaranteed (Or Take Your Love Back) [anhören] ist ein weiterer Höhepunkt, da hat der Herr Melvin nicht zuviel versprochen:

Noten.pngSit Back And Just Relax /
And Leave The Rest To Me.
You Ain't Got No Reason To Be Nervous, /
I'm Gonna Give You The Best of Service.
I Tell You What, I Make You a Bet, /
I'll Give You Love You'll Never Forget.

Die Musik wurde zum großen Teil von der Philadelphia-Hausband MFSB eingespielt, z.B. auch eine großartige Instrumental-Version von Family Affair [anhören], das eigentlich von Sly & The Family Stone stammt.

Guter Plattenladen, der so etwas im Angebot hat. Und der vor kurzem seinen fünften Geburtstag feiern konnte – herzlichen Glückwunsch nachträglich, Stefan und Klaudia!

RatingHigh.png Various Artists: Philly Sound - The Fantastic Sound Of Philadelphia (1974)
Philadelphia International Records #PIR 80281 (LP) [mehr...]
«Woo hoo!»

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